Zweifache Witwe findet Heilung …

… und hilft heute anderen

Rachel Faulkner Brown
Rachel Faulkner Brown, Gründerin von «Never Alone Widows», hat eine Bewegung ins Leben gerufen, um verwitwete Frauen auf ihrem Weg von Verzweiflung zu Hoffnung zu begleiten.

Ihre Motivation schöpft Rachel aus dem eigenen Leid: Sie verlor zwei Ehemänner und trug jahrelang ein schmerzhaftes Geheimnis mit sich.

Tief im christlichen Glauben verwurzelt, kämpfte Faulkner Brown jeweils nach dem Tod ihrer Ehemänner mit Einsamkeit und dem Gefühl des Kontrollverlusts. Bereits im Alter von 31 Jahren war sie zweimal verwitwet – Erfahrungen, die sie schliesslich dazu bewegten, 2018 den Grundstein für «Never Alone Widows» zu legen. Ihr Ziel: anderen Frauen Trost und geistliche Orientierung zu geben, die – wie sie – durch plötzlichen Verlust in tiefe Trauer gestürzt wurden.

«Keine Ahnung, wer ich war»

«Ich wusste, wer Jesus ist, aber ich hatte keine Ahnung, wer ich selbst war», erinnert sie sich. «Am Ende brach alles zusammen, und die Illusion, mein Leben unter Kontrolle zu haben, löste sich in Luft auf.»

Ihr erster Ehemann, ihre Jugendliebe aus Studienzeiten, starb 2001 an einem Aneurysma im Gehirn. Jahre später heiratete sie David Blair Faulkner, der Major bei der Alabama Air National Guard war – den Vater ihrer beiden heute 17- und 19-jährigen Kinder. Ihre Tochter war gerade einmal fünf Monate alt, als Blair im April 2008 bei einem Absturz eines T-38-Jets ums Leben kam.

«Ein Krokus im Schnee»

Inmitten ihrer Trauer als hinterbliebene Mutter zweier Kinder sehnte sich Rachel Faulkner Brown nach einem Zeichen der Hoffnung. 2013, so erinnert sie sich, empfing sie in einem Gebetstreffen eine prophetische Botschaft. Eine Frau, die nichts über ihre Geschichte wusste, verglich ihr Leben mit einem «Krokus, der sich durch den Schnee kämpft» – ein Bild, das sie tief berührte. «Es war, als hätte Gott mir liebevoll über den Kopf gestrichen und gesagt: Du wirst wieder aufblühen.»

Auch wenn sie Jahre der therapeutischen Aufarbeitung benötigte, spürte sie zum ersten Mal, dass ihre Geschichte anderen Kraft geben könnte. In diesem Prozess der inneren Heilung erkannte sie schliesslich auch das Gewicht eines Geheimnisses, das sie über Jahrzehnte mit sich getragen hatte.

Befreiung durch Offenbarung

Rachel Faulkner Brown enthüllte, dass sie im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren von einem entfernten Familienangehörigen missbraucht wurde – ein Trauma, das sie nie mit ihren beiden verstorbenen Ehemännern geteilt hatte. Erst viele Jahre später, in einer Bibelgruppe in einer Gemeinde in Alabama, fand sie den Mut, über das Erlebte zu sprechen.

«Der Missbrauch war wie ein langsames Gift», sagt sie. «Er wirkte sich auf meine Ehebeziehungen, meine Mutterschaft und mein ganzes Leben aus.» Als sie erlebte, wie andere Teilnehmerinnen der Bibelgruppe ihre Geschichten erzählten und Heilung erfuhren, wagte auch sie den Schritt in die Wahrheit. Diese Offenbarung wurde für sie zu einem Wendepunkt: «Ich bin Witwe, und ich leite eine Initiative für Witwen – aber all das wäre nicht möglich gewesen, hätte ich mein Geheimnis nicht losgelassen.»

Von der persönlichen Krise zur Bewegung

Getragen von der Gnade Gottes und der Kraft aus der Gemeinschaft, wuchs in ihr der Wunsch, für Frauen mit ähnlichen Erfahrungen eine unterstützende Umgebung zu schaffen. 2018 organisierte «Never Alone Widows» ihr erstes Treffen.

Seither hat sich die Bewegung rasant entwickelt: Inzwischen gibt es rund 70 lokale Gruppen in verschiedenen Städten. Die Organisation lädt zu Frauen-Konferenzen und Retraiten, in denen sie in einer verständnisvollen Gemeinschaft neue Kraft schöpfen können.

Junge Witwen im Fokus

«Es sind Frauen, die Gott lieben und sich nach Heilung durch Jesus Christus sehnen», beschreibt Rachel Faulkner Brown die Teilnehmerinnen. Besonders im Fokus stehen junge Witwen mit schulpflichtigen Kindern. Ein speziell ausgerichtetes Programm, «Widows of Heroes», richtet sich an Witwen von im Einsatz verstorbenen Militärangehörigen und Ersthelfern.

Das grundlegende Ziel von Rachel Faulkner Brown ist es, verwitwete Frauen durch die heilende Kraft Jesu Christi aus der Verzweiflung in ihre göttliche Bestimmung zu führen.

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Datum: 19.05.2025
Autor: Samantha Kamman / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / Übersetzung: Jesus.ch

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