Endzeit im Internet

Endzeitbotschaften einer «Seherin»

Seit März 2011 veröffentlicht eine katholische Seherin aus Irland täglich anonym Botschaften im Internet, die sie nach eigenen Angaben direkt von Jesus Christus, Gott-Vater, dem Heiligen Geist oder Maria empfangen haben will. Vor diesen «spekulativen und unseriösen Endzeitbotschaften» warnt der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Reinhard Hempelmann.
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Der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Reinhard Hempelmann

Seit März 2011 veröffentlicht die «Sehrerin», eine junge Mutter, täglich anonym Botschaften im Internet, die sie nach eigenen Angaben direkt von Jesus Christus, Gott-Vater, dem Heiligen Geist oder Maria empfangen haben will. Ihr Ziel sei es, die Menschheit auf «Die Warnung» vorzubereiten – «ein mystisches Ereignis, das in Kürze stattfinden wird». In einem «Akt der Barmherzigkeit» gebe Gott «der Welt die letzte Chance, um Vergebung zu bitten, sodass sie alle gerettet werden können», heisst es auf ihrer Internetseite. Hempelmann verurteilt diese Botschaften: «Panikmache und Endzeitspekulationen sind kein authentischer Ausdruck christlicher Zukunftshoffnung, die darauf abzielt, Menschen zu trösten und aufzurichten.»

Botschaften finden weltweit Verbreitung

Mary Divine Mercy (Maria von der göttlichen Barmherzigkeit), wie sie sich selbst nennt, hat inzwischen Anhänger auf der ganzen Welt. In 14 Sprachen sind ihre über 540 Botschaften übersetzt worden; beim Internetnetzwerk Facebook folgen knapp 11'000 Nutzer ihrer Seite «Jesus To Mankind» (Jesus an die Menschheit). Neben einer deutschen Internetseite haben sich im deutschsprachigen Raum auch einige Personen zusammengefunden, um die Visionärin zu unterstützen und den vielfachen Gebetsaufrufen der «göttlichen Offenbarungen» zu folgen.

Auch globale Unruhen wurden schon vorausgesagt, etwa ein atomarer Dritter Weltkrieg, in den Deutschland maßgeblich verwickelt sein soll. Die Gebete könnten helfen, vorausgesagte Katastrophen auszuschieben, abzumildern oder gar abzuwenden, heißt es immer wieder in den Botschaften. Die Irin gibt vor, sich ganz dem Papsttum zu unterstellen und ihre «Offenbarungen» der römisch-katholischen Kirche zur Prüfung zugänglich gemacht zu haben. Doch haben laut Hempelmann auch zahlreiche römisch-katholische Stimmen inzwischen vor der «Warnung» gewarnt. Es handele sich um «nicht anerkannte Privatoffenbarungen, die in zahlreichen Aussagen der kirchlichen Lehre widersprechen.»

Datum: 13.09.2012
Quelle: idea.de

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