Den Slum aus den Herzen entfernen
Diese Völker sind oft kulturell und geografisch isoliert, erklärte der Vorsitzende der deutschen Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM), Detlef Blöcher. «Sonst hätte das Evangelium dort bereits Fuss gefasst», sagte er in einem Interview mit der Zeitschrift «factum».
Nach seinen Worten sind deutsche und schweizerische Missionare weltweit «sehr geschätzt»: Wegen ihrer «guten Ausbildung, gründlichen Arbeitsweise, kollegialen Umgangsweise, ohne den Ballast einer Kolonialmacht».
Religiöse Kulturen
Die meisten Kulturen seien immens religiös und führten alle Schicksalsschläge auf spirituelle Ursachen zurück, etwa Verhexung oder den Bruch religiöser Tabus. In einem solchen Kontext nütze es wenig, lediglich Medikamente zu verteilen, Hygiene und Landwirtschaft zu lehren: «Da greift säkulare Entwicklungshilfe viel zu kurz.»
Sie habe keine nachhaltige Wirkung, wenn man nicht gleichzeitig die spirituellen Ursachen bearbeite. Blöcher: «Wenn Menschen nicht erkennen, dass sie von Gott geschaffen, unendlich geliebt, begabt, ausgestattet und befreit sind, greifen alle menschlichen Massnahmen zu kurz.»
Menschen brauchten Heil und nicht nur Heilung, Errettung von Sünde und Tod, nicht nur praktische Hilfe. «Es reicht nicht aus, einen Menschen aus dem Slum zu holen, wenn nicht der Slum aus dem Herzen des Menschen herauskommt», so Blöcher, Leiter der Deutschen Missionsgemeinschaft.
Jeder dritte Missionar in Europa
Als eine der grossen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bezeichnet er die Re-Missionierung Europas. Hier seien inzwischen 34 Prozent der Missionare von AEM-Werken tätig. «Auch unsere Nachbarn und Arbeitskollegen brauchen Jesus; darum hat uns der Herr in unsere Stadt und unsere Nachbarschaft gestellt. Da ist jeder von uns Spezialist und mit einzigartigen Beziehungen beschenkt.
Datum: 09.09.2011
Quelle: idea / factum