«Lass uns wieder aufbrechen...»

Teamspirit – das Stichwort der Zukunft

Lass uns wieder aufbrechen, sagt der Gemeindegründer Paulus zu seinem Kompagnon Barnabas in der Bibel in der Apostelgeschichte, Kapitel 15, Vers 36. Dazu einige Gedanken von Peter Schneeberger, Vorsitzender des Bundes FEG in der Schweiz.
Peter Schneeberger

Was mir auffällt an diesem Bibelvers, ist der starke Teamspirit. Die Initiative zur Besuchsreise ging von Paulus aus. Paulus würde nicht sagen: Barnabas, geh du mal. Aber auch nicht: Ich gehe alleine. Ich kann das am besten. Es heisst auch nicht: Du musst mit. Nein, es ist ein Team. Mitbeteiligung, oder eben der Teamgedanke wird das grosse Stichwort für die Zukunft sein.

Wieder aufbrechen…

In einer Zukunft, die bestimmt sein wird von einem Rückzug der Menschen auf sicheren Boden, einer Vereinsamung und einer Abwartehaltung, wird die Mitbeteiligung am Auftrag und das gemeinsame Unterwegssein der Christen die Antwort sein. Das ist einer der Werte, die wir als Freie Evangelische Gemeinde leben wollen. Darin wollen wir vorangehen. Ich sehe diese Struktur des Gehens und Sich-Kümmerns überall in der Bibel. Die Geschichte von Jesus beginnt im Lukasevangelium mit dem Besuch der Engel bei Zacharias, Maria und den Hirten – und den Reaktionen darauf: Maria besucht ihre Cousine Elisabeth (Lukas, Kapitel 1, Verse 39-45). Aufgrund der Begegnung fängt Zacharias an zu singen: «Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk.» (Lukas, Kapitel 1, Verse 68-69.78).

…und nach unseren Geschwistern sehen…

Selten mehr nennen wir Christen uns in der Gemeinde Brüder und Schwestern. Auch wenn wir uns Christen nicht mehr so nennen, möchte ich den Wert dahinter ernst nehmen. Mit diesem Ausdruck vermitteln wir, dass wir einander auf gleicher Augenhöhe begegnen. Geschwister haben den gleichen Vater und die gleiche Mutter. Es ist eine innere Verbundenheit da. Es ist nicht der Besuch vom Gemeindegründer Paulus bei seinen Schäfchen. Kein arrogantes «Pfarrherrgehabe». Paulus ist bei seinen Geschwistern. Sehen wir uns Christen als Brüder und Schwestern? Als Söhne und Töchter des gleichen Vaters?

…wie es um sie steht…

Das griechische Wort für «nach jemandem» sehen und auch das hebräische Wort stehen für das verantwortliche Besorgtsein Gottes. Paulus und Barnabas sind besorgt. So nehmen sie Verantwortung wahr. Ich bin manchmal besorgt um das Wohl der Christen in der Schweiz. Warum bin ich besorgt?

Darf ich das in einem Bild sagen? Sie kennen vielleicht das Modell des römischen Brunnens. Das Rohr in der Mitte saugt das Wasser in der untersten Schale an und drückt es nach oben, wo es sich in die oberste Schale ergiesst. Die Röhre hat die Funktion, das Wasser durchlaufen zu lassen. Die Schalen jedoch warten, bis sie voll sind, und dann lassen sie es einfach überfliessen. Das ist Christsein, wie es die Bibel versteht. Wir sind keine Röhre, die nur weitergibt. Lass dich völlig von Jesus bis zum Überfluss füllen und dann halte nicht zurück und gib weiter.

Datum: 30.05.2013
Autor: Peter Schneeberger
Quelle: Livenet

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