«Die Zeit des Metal ist vorbei», sagte Ruedi Löffel zu mir. Das war im letzten Jahrtausend, als nur noch wenige zur legendären «White Metal Night» nach Bern pilgerten. Hundert Leute vielleicht wollten damals «Desert Voice», «Chrystine» und «Modest Attraction» sehen. Löffel, der auch das «Bägo-Fescht» mitorganisierte, sah sich gezwungen, diesem Festival den Stecker rauszuziehen. Seither ist in der Schweiz in dieser Sparte wenig geschehen: Die White Metal Night ist weggedämmert in die Geschichte der christlichen Rockmusik; ein paar Konzertchen hier, ein paar da, das war's dann schon. Dass Christian Liljegren (damals bei «Modest Attraction») gerade im Begriff war, die Band Narnia zu gründen, war zwar schön für ihn, und der Schweiz brachte dies tatsächlich das eine und andere Konzert. Aber letztlich war's nur der Soundtrack zur Beerdigung der hiesigen Metal-Szene. Nun folgt das grosse Comeback des härteren Musikschaffens: Mit «Elements of Rocks» ist gleich ein zweitägiges Festival in den Startlöchern. «Das war einfach dran», sagt Mitgründer Markus A. Schibler. «Ich schrieb meine Gedanken im letzten August in ein Internetforum, und dann ging alles sehr schnell.» Beim ersten Treffen dachte niemand an ein Festival mit 15 Bands. So etwas gibt's laut Schibler in ganz Mitteleuropa nicht. Es sollte ein Abend mit ein paar einzelnen Bands werden. Als Berater zog das junge Veranstalterteam Bob Beeman bei, jenen legendären Pastor, der einst in Hollywood eine Metal-Gemeinde führte, aus der Bands wie «Vengeance Rising», «Barren Cross», «Deliverance», «Recon» und andere hervorgingen. Der langhaarige Heavy-Hirte, heute in Nashville ansässig, war begeistert und klatschte nicht nur Beifall, sondern lieferte auch das Know-how. Nicht nur das: Im Rahmenprogramm mit einem Gottesdienst und Seminaren ist der Haudegen als Redner aufgeführt. Rasch zeichnete sich ab, dass sich «Elements of Rock» über mehrere Tage hinziehen wird und künftig jährlich durchgeführt werden soll. «Wenn wir finanziell nicht zu sehr drauflegen, kommen wir wieder», verspricht Schibler. Ideal wären mindestens 500 Besucher. Der Vorverkauf lässt sogar mehr Leute erwarten. Tickets gingen sogar nach Belgien, Deutschland, Frankreich, Holland, Tschechien – und Mexiko. Auch in der säkularen Metal-Szene geniesst der Anlass Goodwill und kann auf Sponsorengelder zählen. Eine, die ein Ticket vorbestellte, meinte: «Das wird mein erster Gottesdienst.» Elements of Rock, 19. und 20. März, Stadthalle Uster. Evtl. mit Schlussgottesdienst am 21. März. Line-Up Samstag: Veni Domine (Swe), Immortal Souls (Fin), Slechtvalk (NL), Crushead (D), Eluveitie (CH), Exaudi (D), Arson (D) und Disobedience (CH). Tickets: www.elementsofrock.com Eigene Distribution: Aufgrund der starken Nachfrage entstand zudem eine eigene CD-Distribution, da diverse Alben in der Schweiz bisher schwer erhältlich waren. Partner hierbei ist die Organisation «Nordic Mission» aus Norwegen www.nordicmission.net . Die «Elements of Rock»-Distribution im Internet: Festival-Webseite: www.elementsofrock.com Start im Internet
«Das wird mein erster Gottesdienst!»
Freitag: Seventh Avenue (D), Drottnar (Nor), Jeff Scheetz (USA), Sacrificium (D), Demoniciduth (CH), Heavenly Soliders (CH) und ?????
distro.elementsofrock.com
Datum: 16.03.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch