Sie kommen aus insgesamt 18 Ländern und haben teilweise lange Anreisen auf sich genommen, um an dem protestantischen Grossereignis teilzunehmen. Auf einer riesigen Landkarte sind die Orte markiert, aus denen die 16 bis 25 Jahre jungen Kirchentagsgäste kommen: Brasilien, USA, Russland, Libanon, Australien, Sumatra und Schweden etwa. Ngogo Gift etwa kommt aus dem kleinen Dorf Itamba in den Livingstone-Bergen Tansanias. Diese erste Reise ist für ihn «wie ein Geschenk», sagt der junge Mann. Mit ihm gekommen ist der 23-jährige Ambrose E. Konga. Er will in seiner Heimat Kunst studieren und freut sich auf die künstlerischen Work-Shops im Jugendcamp. Für Bruna, aus Italien, gilt es während der nächsten zehn Tage bis zum Ende des Weltjugendtages viel «Spass zu haben und neue Freunde im Glauben zu finden». Die junge Studentin ist mit Gitarre in die Domstadt gekommen und freut sich darauf, von den anderen Camp-Teilnehmern neue Lieder zu lernen. Zsucsanna Schmidt aus Budapest ist als Delegierte der reformierten Kirche Ungarns mit im Camp und ist «extrem gespannt», was sie in den nächsten zehn Tagen alles erleben wird. Die jungen Menschen wurden am Samstag beim Eröffnungsgottesdienst von Kirchentagspräsident Reinhard Höppner begrüsst. Sie leben im fussläufig zum Kirchentagsgelände liegenden Camp im Kölner Jugendpark in grossen, schwarzen Jurte-Zelte oder kleineren Iglus. Landesfähnchen flattern im Wind. Am Eingang zum Gelände macht eine riesige aufgeblasene Weltkugel deutlich, dass man sich unabhängig von der Herkunft und Hautfarbe «als Mitglieder der einen Welt» versteht, wie der 19 Jahre alte Björn aus Schweden betont. Er gehört zu einer Gruppe von Jugendlichen, die sich auf ihren blau-gelben Hemden als Mitglieder der «Church of Sweden» ausweisen. Treffpunkt für alle bei Gottesdiensten oder zum gemeinsamen Essen ist ein grosses, blaues Circuszelt, das mit einem Sternenhimmel versehen ist. «Wenn wir hochschauen, dann ist das mit den Sternen schon eine ziemlich symbolische Sache», erklärt Martina aus Padovicz bei Prag. Insgesamt sind vier Jugendliche aus der tschechischen Stadt als Gäste beim Kirchentagscamp dabei. Sie bleiben zusammen mit sechs jungen Leuten aus der Ortschaft Limera in der Nähe des brasilianischen Sao Paolo noch bis zum 13. Juni in ihrer Partnergemeinde Hilgen-Neuenhaus. Bis zum Ende des Kirchentages, am 10. Juni, gibt es jede Menge Angebote: Exkursionen durch die Domstadt, Theater, Musik, Work-Shops Gespräche und Bibelarbeiten. Höppner rief die Teilnehmer des Camps auf, ihre Lebenserfahrungen auszutauschen und «Netzwerke zu knüpfen, die vielleicht ein ganzes Leben lang halten» könnten. Die ersten Nächte nach der Anreise am Freitag haben alle gut überstanden. «Es blieb auch alles absolut friedlich», freut sich Camp-Organisator Jörn Ruchmann. Damit das auch so bleibt, besteht auf dem gesamten Gelände Alkoholverbot. Sollen die ausländischen Campgäste Sorgen oder Probleme haben, stehen dafür zahlreiche Helfer – meist Mitglieder vom Verband Christlicher Pfadfinder – allzeit bereit.
Datum: 05.06.2007«Ein Geschenk»
Auf den weiteren Verlauf gespannt
Weltbürger
Breite Palette an Aktivitäten
Quelle: Epd
«Willkommen, Bienvenue, Wellcome» heisst es auf einer grossen Tafel am Eingang zum Internationalen Jugendcamp am Kölner Rheinufer, in dem sich am Wochenende vor dem Start des Deutschen Evangelischen Kirchentages rund 250 junge Leute aus aller Welt einquartiert haben.
Werbung
Livenet Service
Werbung