Freizeitangebote

Wonach sehnen sich Jugendliche wirklich?

Junge Menschen sehnen sich stark nach sozialen Kontakten: Das ist der zentrale Befund einer Befragung zum Freizeit-Verhalten von Kindern und Jugendlichen, welche der Verein Jugendarbeit Köniz (juk) durchgeführt hat.
Alle Jugendlichen schätzen offene, niederschwellige Treffs.

Wie gut kennen wir die Bedürfnisse unserer Kinder und Jugendlichen? Welchen Erwartungen begegnen wir auch bei der erwachsenen Bevölkerung? Wie bekannt ist das bestehende Angebot der juk und wie gut deckt es sich mit den Bedürfnissen und dem Zeitgeist? Diesen Fragen ist juk in den Berner Agglomerationsgemeinde Gemeinden Köniz und Kehrsatz mit einer Sozialraumanalyse nachgegangen. Weit mehr als 1000 Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Fachpersonen beider Gemeinden wurden befragt.

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Grundsätzlich sei die Verschiedenheit der Gemeindegebiete mit ländlichem Charakter im Gegensatz zur stadtnahen Agglomeration aufgefallen, schreibt juk in einer Medienmitteilung. Die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen würden sich je nach Wohnort massgeblich voneinander unterscheiden. «Ebenfalls kristallisieren sich grob drei Altersgruppen heraus, die sich in einem unterschiedlichen Radius bewegen und je nach ihrer Mobilität immer weitere Kreise ziehen. Die Alterssegmente bestehen aus Kindern bis 12-jährig, Schülern 12- bis 16-jährig und Schülern und Lehrlingen 16- bis 18-jährig.»

Soziale Kontakte statt Computer

Zusammenfassend sei zu sagen, dass allen Jugendlichen, ob Agglomeration oder ländliches Gebiet, gemeinsam sei, dass sie offene, niederschwellige Treffs schätzen und nutzen, wenn sie davon Kenntnis haben und auch ihre Freunde dorthin gehen. Die Analyse zeige deutlich, dass entgegen der gängigen Vorurteile, die Jugendlichen stets soziale Kontakte der Konsum- (Shopping, Disco, …) und Medienzeit (Fernsehen, Computer, Kino, …) vorziehen würden.

Bis ins Erwachsenenalter begleiten

Die juk überlegt sich aufgrund der Sozialraumanalyse, ob man in Zukunft erweitere, speziefische Angebote lancieren soll. Durch aktive Mithilfe der Jugendlichen liessen sich zum Beispiel ein Jugendcafé, ein Jugendbüro sowie In- und Outdoor-Aktivitäten realisieren. «Es könnten vermehrt alle Alterssegmente der Kinder/Jugendlichen erreicht werden wollen, um die Kinder mit unserem Angebot bis ins Erwachsenenalter hinein begleiten zu können und so präventiv einzuwirken.» In den ländlichen Regionen sei es sinnvoll, das Treffangebot noch stärker bekannt zu machen, während man in den Quartieren der Agglomeration die aufsuchende Jugendarbeit verstärken wolle.

Verantwortung übernehmen

Der Grundstein für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wurde bei der juk bereits wurde bei der juk bereits gelegt: In Kehrsatz sind Angebote gezielt nach den Bedürfnissen von Kindern ausgerichtet, in Schliern wird regelmässig ein Kindernachmittag angeboten und in Niederscherli sind die Stufenpartys ein fester Bestandteil der Jugendarbeit.

Nebst dem Schülerpublikum, wo die Vernetzung mit der Schule gross geschrieben wird, ist auch der Bereich des Übertritts in den Berufsalltag wichtig und wird von der juk durch Wert- und Normvermittlung, Bewerbungshilfe, etc. abgedeckt. «Weiterhin sollen die Jugendlichen das von ihnen geschätzte Angebot in unseren Treffs nutzen dürfen», schreibt die juk. In den dort gebotenen Freiräumen könnten sie eigene Ideen ausprobieren, Projekte ins Leben rufen, darin das eigene Tempo finden, den eigenen Takt einbringen und lernen, wie Verantwortung zu übernehmen ist.

14 Mitarbeitende

1980 wurde der Verein für Jugendarbeit Köniz VfJK gegründet. Die Tätigkeit des Vereins begann mit dem Aufbau eines Jugendtreffs in Wabern und der Anstellung eines Sozialarbeiters. Bis heute hat sich der Verein, der seit dem Jahr 2000 den prägnanteren Namen juk – Jugendarbeit Köniz trägt, zu einer Institution entwickelt, die 14 Mitarbeitende beschäftigt, welche verteilt über die gesamte Gemeinde Köniz und seit 2006 auch in der Gemeinde Kehrsatz für offene Jugendarbeit zuständig sind. Die juk ist ein gemeinnütziger Verein und konfessionell sowie politisch neutral.

Datum: 11.03.2009
Autor: David Sommerhalder
Quelle: Livenet.ch

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