Christen im Ehrenamt
Sei dies in der Schweiz mit Mittagstischen, in Österreich mit Jugendarbeit oder in Deutschland mit Hilfe für Behinderte – ohne die Arbeit von Freiwilligen liessen sich beispielsweise Sportclubs oder christliche Gemeinden kaum bewältigen.
2011 ist das «Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit zur Förderung der aktiven Bürgerschaft». Ins Leben gerufen wurde das Jahr von der Europäischen Kommission. Mit dem speziell dem Ehrenamt gewidmeten Projekt soll die Freiwilligentätigkeit gefördert, Freiwilligenorganisationen gestärkt und mehr Solidarität und sozialer Zusammenhalt geschaffen werden.
Christlicher Glaube als Handlungsmotiv
Wie der «Freiwilligensurvey» der deutschen Bundesregierung ergab, kommt ein grosser Anteil der ehrenamtlich Engagierten nach wie vor aus kirchlichen Kreisen.
Im Themenheft «Einsatz mit Gewinn» der ökumenischen Initiative «Woche für das Leben» stellt Franz-Josef Bormann fest, dass für viele das Ehrenamt unmittelbar mit dem christlichen Glauben zusammenhängt. «Der unentgeltliche Einsatz für die Bedürftigen erscheint als besonders qualifizierte Art und Weise, jenes Grundgebot der Gottes- und Nächstenliebe in die Tat umzusetzen, an der die Welt die Jünger Jesu erkennen soll», so Bormann.
Jesus Christus selbst habe als Vorbild für Nächstenliebe agiert. Er habe sich den Randgruppen und Aussenseitern der Gesellschaft zugewendet. Diese Nächstenliebe sei für viele ein Ausdruck für authentisch gelebtes Christsein.
Altes Ehrenamt – neues Ehrenamt
In den letzten Jahren hat sich die Bedeutung von «Ehrenamt» geändert, so Bormann. Zum ehrenamtlichen Einsatz zähle nicht mehr nur die traditionelle, regelmässige Mitarbeit in festen Einrichtungen wie Kirche, Verein oder Caritas.
Immer mehr werde der Begriff zum Synonym für «Freiwilligenarbeit» oder «Bürgerschaftliches Engagement»; vom «aktiven Bürgertum» ist die Rede. Grund für ein Engagement ist ein bestimmtes Projekt oder ein besonderer Brennpunkt, oft nur über einen beschränkten Zeitraum hinweg.
«Unser Kapital»
Am Ende des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit werden sich vielleicht noch mehr Menschen – in welcher Form auch immer – im Ehrenamt engagieren und die Erkenntnis von Monika Helbig teilen. Die Staatssekretärin und Beauftragte für Bürgerschaftliches Engagement der Senatskanzlei Berlin sagt auf der Homepage des Deutschen Engagementpreises: «Bürgerschaftliches Engagement ist unser soziales Kapital, das sich nicht verbraucht, wenn wir es gebrauchen, sondern sogar noch wächst!»
Datum: 15.08.2011
Quelle: Pro