Herodes thront auf der St.-Ursen-Treppe

Livenet: Urs Dummermuth, was sieht man zuerst, wenn man in die Solothurner Altstadt reinkommt?

Urs Dummermuth: Wir stellen verschiedene Szenen aus der Weihnachtsreise dar. Wenn man vom Bahnhof her über die Kreuzackerbrücke kommt, wird man von Römern angehalten. Man muss sich einschreiben. Dann erreicht man die St.-Ursen-Treppe, wo Herodes mit seiner ganzen Gesellschaft thront und die Weisen immer wieder vorbeikommen. Dies mit echten Kamelen, was eine grosse Attraktion ist. Den Höhepunkt bildet der Marktplatz, wo die Krippe aufgestellt ist. Wir fanden sogar ein echtes Baby als Jesus-Kind. Auf dem Friedhofsplatz findet man die Hirtenszene, wo auch wieder Schafe sind. Und unterwegs beinfen sich Esel und eine Familie, die die Krippe besuchen gehen.
Kommt man von der Bieltor-Seite, kann man sich ebenfalls einschreiben lassen, auch dort stehen römische Soldaten am Eingang.

Wie viele machen mit?
Rund 100 Leute stehen im Einsatz als Darsteller und Techniker, ausserdem jene, die zum Beispiel Zelte aufstellen oder eine Tonne Stroh in die Stadt bringen – und später wieder aufräumen.

Das geschieht nun zum neunten Mal in Solothurn. Wie ist die Aufführung in den Sonntagsverkauf eingebettet?
Für uns ist es immer noch etwas Tolles, dass wir im Rahmen des Sonntagsverkaufs – der kommerziell ist – darauf hinweisen können, warum wir uns eigentlich beschenken. Denn das grösste Geschenk ist uns von Gott gegeben, der in Jesus Christus auf diese Erde gekommen ist und seine Liebe zu uns ausdrücken will. Und wir wollen mitten im kommerziellen Rummel ausdrücken, dass es um Wichtigeres geht als um Geschenke.

Ist die Stadt durch euch voller geworden?
Gegenüber dem ersten Mal ist sie einiges voller worden. Beim ersten Mal hat es auch geregnet. Nun sind die Gassen jeweils voller Leute.

Zur Person:

Urs Dummermuth ist Präsident der Evangelischen Allianz Solothurn und OK-Präsident der Weihnachtsreise, die jährlich am ersten Dezember-Sonntagsverkauf in Solothurn aufgeführt wird. Diesmal ist dies der 16. Dezember. Die Aufführung ist zu sehen von 14.30 bis 16.30 Uh. Um 16.45 Uhr folgt ein Weihnachtssingen auf dem Marktplatz.