Stress, Depressionen, Angstzustände, Gewalt am Arbeitsplatz und Mobbing machten inzwischen allein etwa 18 Prozent der arbeitsbedingten Gesundheitsprobleme aus. Nach einer Untersuchung der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz beklagten in der EU 41 Millionen Erwerbstätige überdurchschnittlichen arbeitsbedingten Stress, sagte Schmid. Diese Belastungen hätten nicht nur erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern auch auf die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. „1999 wurden in der EU 500 Millionen Fehltage wegen Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Gesundheitsproblemen verzeichnet“, erklärte Schmid. Etwa 350 000 Menschen seien gezwungen gewesen, Beschäftigung oder Arbeitsplatz zu wechseln oder die Arbeitsdauer zu verkürzen. Etwa 300 000 seien dauerhaft in ihrer Erwerbstätigkeit beeinträchtigt und 15 000 seien auf Dauer von der Arbeitswelt ausgeschlossen. In Deutschland haben die Arbeits- und Sozialminister der Länder nach Schmids Angaben das Thema „Gesundheit bei der Arbeit“ bei ihrem jüngsten Treffen aufgegriffen. Man habe dabei beschlossen, praxisnahe Strategien zu entwickeln, die einerseits die neuen Belastungen der Beschäftigten weiter abbauen und andererseits die gesundheitsförderlichen Potentiale der Erwerbsarbeit zur Wirkung bringen, berichtete Schmid.
Datum: 10.05.2002