Abtreibungspille: USA wollen Zahlung für WHO stoppen

RU-486

Washington. Die US-Regierung hat angekündigt, ihre Millionenunterstützung für die Weltgesundheitsorganisation WHO nicht auszuzahlen. Als Begründung nannte der Aussenamtssprecher Richard Boucher die Beteiligung an Programmen mit der Abtreibungspille RU-486.

"Wir können keine Aktivitäten unterstützen, die Abtreibung als Methode der Familienplanung ansehen", so Boucher wörtlich. Die USA hatten dem WHO-Programm für 2002 umgerechnet 4,5 Millionen Franken zugesagt.

Bereits im Juli hatte die US-Regierung dem UNO-Bevölkerungsfonds rund 51 Millionen Franken für Programme zur Familienplanung in Übersee gestrichen. Konservative US-Lebensschutzgruppen, die als Wähler von Präsident George Bush gelten, hatten der UN-Organisation vorgeworfen, mit ihren Programmen Abtreibungen zu fördern.

Schweiz: Abtreibungspille findet zunehmend Absatz

Eine deutlich zunehmende Tendenz bei der Anwendung der so genannten "Abtreibungspille" Mifegyne RU486 meldet die Schweizerische Vereinigung für Straflosigkeit des Schwangerschaftsabbruchs.

Die Gesamtzahl der Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz sei seit rund zehn Jahren mit 12.000 bis 13.000 Fällen pro Jahr "stabil". Es komme aber immer öfter die medikamentöse Methode zur Anwendung. Im gesamtschweizerischen Mittel würden heute mehr als ein Viertel der Abtreibungen mit der Pille unternommen.

Die Verkaufszahlen der Pille wiesen eine aufsteigende Tendenz auf. 2.550 Packungen seien im Jahr 2.000 verkauft worden, im vergangenen Jahr waren es 3.280. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres gingen bereits 3.140 Packungen abgegeben.

Datum: 11.11.2002
Quelle: Kipa

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