Chronischer Schwindel verunsichert und erschwert oder verunmöglicht alltägliche Verrichtungen. Er führt oft zu nachhaltiger Störung der Lebensqualität und Lebensfreude. Für Betroffene ist es wichtig, den chronischen Schwindel einfach und rasch zu kontrollieren oder zumindest deutlich zu reduzieren. Chronische Schwindelsymptome oder wiederholt auftretende Schwindelattacken mit Übelkeit und Erbrechen sind für die Betroffenen eine grosse physische und psychische Belastung. Die Patienten fühlen sich dem Geschehen hilflos ausgeliefert. Viele geraten dabei in Angst und Panik. Besonders ältere Patientinnen und Patienten klagen häufig über Schwindel. Es erstaunt darum nicht, dass unter allen Krankheitszeichen - nach Kopfschmerz - Schwindel als häufigster Grund genannt wird, der die Menschen zum Arztbesuch veranlasst. Fragt man Betroffene, was sie unter Schwindel verstehen und wie sie die Schwindelattacken erleben, erhält man viele unterschiedliche Antworten. Es werden zum Beispiel Gefühle wie Taumeligkeit, Schwanken oder Schwarzwerden vor den Augen beschrieben. Manche haben während des Schwindelanfalls den Eindruck, als ob sie sich in einem fahrenden Fahrstuhl befänden, ihnen der Boden unter den Füssen weggezogen wird oder sich alles im Kreis dreht. Allgemein gesagt stellt sich Schwindel immer dann ein, wenn das Hirn im Unklaren über die Orientierung des Körpers im Raum ist. Dies geschieht, wenn mehrere Sinne gegensätzliche Informationen an das Hirn liefern. Nehmen wir beispielsweise bei einer Schifffahrt mit den Augen wahr, dass wir gerade stehen, der Gleichgewichtssinn aber meldet, dass wir hin und her schwanken, wird uns schwindlig. Die Organe, die für das Gleichgewichtsempfinden verantwortlich sind, liegen im Innenohr. Über Nervenbahnen stehen sie mit dem Gehirn in Verbindung und werden, wie der gesamte Körper, durch das Kreislaufsystem mit Blut versorgt. Liefern mehrere Sinne gegensätzliche Informationen an das Hirn, z.B. wenn in der Durchblutung des Innenohrs eine Störung auftritt, kann das zu Schwindelanfällen führen. Die Ursachen dieser Störung wiederum können sehr verschieden sein: Verspannte Muskeln, Veränderungen in der Halswirbelsäule, allgemeine Kreislaufprobleme oder auch Engpässe der Blutgefässe, welche zu einer Minderdurchblutung im Innenohr führen. - Niedriger Blutdruck oder Blutdruckabfall unter Hypertoniebehandlung Grundsätzlich handelt es sich bei Schwindel immer um ein Symptom einer Krankheit. Schwindelgefühle zeigen dem Patienten auf, dass eine Störung in einem anderen Bereich, z.B. bei seinen Sinnesorganen (Ohren oder Augen), dem zentralen Nervensystem (z.B. bei einem Schlaganfall) oder auch im Herz-/ Kreislaufbereich vorliegt. Manchmal wird Schwindel auch von Schmerzen begleitet, welche auf eine organischen Erkrankung hinweisen. Tritt Fieber zusammen mit Schwindel auf, deutet dies auf einen Infekt oder eine Entzündung hin. Die grosse Herausforderung für den Arzt besteht darin, eine korrekte Diagnose zu stellen. Dies ist um so schwieriger wenn man weiss, dass etwa hundert verschiedene Krankheiten von Schwindel begleitet werden können. Da die Ursachen der Schwindelsymptome derart vielfältig und schwierig zu interpretieren sind, ist eine genaue Abklärung beim Hausarzt immer angezeigt. Häufig wird dieser den Patienten an einen Spezialisten verweisen. Dies können Hals-Nasen-Ohren-Ärzte bei Ohrerkrankungen, Neurologen bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems aber auch Kardiologen oder Internisten sein. Natürlich sollte in erster Linie die Schwindel verursachende Störung behandelt werden. Kann die Ursache selbst nicht behandelt werden, ist es dennoch in der Mehrzahl der Fälle möglich, die Schwindelsymptome mit Medikamenten zu verbessern. Neben den Behandlungsmethoden mit durchblutungsfördernden Medikamenten, nimmt auch eine Physiotherapie eine signifikante Stellung in der Rehabilitation der Schwindelpatienten ein. Die vestibuläre Physiotherapie versucht mit Hilfe von Gymnastikübungen die noch funktionierenden neurosensoriellen Systeme so zu trainieren, dass sie die Funktionen der "mangelhaften" Systeme übernehmen können. Bei einigen chronischen Krankheiten des Innenohrs wie z.B. Morbus Ménière wird nebst der medizinischen Therapie allenfalls auch ein chirurgischer Eingriff vorgenommen. Als Grundsatz gilt: Nehmen sie Schwindelanfälle nicht einfach auf die leichte Schulter. Gehen sie zum Arzt und lassen sie sich über mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten beraten.Was genau ist Schwindel?
Häufige Ursachen für Schwindel
Mögliche Ursachen für chronischen Schwindel:
- Durchblutungsstörungen im Innenohr
- Morbus Menière (Schwindel, Ohrensausen, Gehörverminderung)
- Chronische Kopfschmerzen/Migräne
- Nervenerkrankungen (M. Parkinson, Epilepsie, Hirnentzündungen, usw.)
- Psychische Probleme, Angst, Depression
- Kopf- oder Nackenverletzungen
- Hyperventilation
- Minderdurchblutung (z.B. aufgrund von Arteriosklerose)
- Blutarmut
- Schlecht kontrollierter Diabetes
- Wirkung von Medikamenten auf das zentrale NervensystemSchwindel - nur Symptom und nicht Krankheit
Welcher Arzt ist der richtige?
Medikamentöse Behandlung sinnvoll
Datum: 10.01.2003
Quelle: pte online