Nach seinen Angaben melden sich bis zu sechs Personen am Tag, wenn ein Internet-Nutzer nach einem Suizidpartner sucht. Schmidtke zufolge müssen solche Verabredungen, Online-Hinweise auf Selbsttötungen oder Chatroom-Diskussion über die effektivste Methode, sich das Leben zu nehmen, sehr ernst genommen werden. Gefährlich werde es vor allem dann, wenn bei Jugendlichen der Eindruck entstehe, dass die Selbsttötung ein “adäquates Problemlösungsverhalten” sein könne. Der Selbstmord ist bei den 15- bis 29jährigen die zweithäufigste Todesursache nach Unfällen. In Deutschland nehmen sich jährlich mehr als 11.000 Personen das Leben. “Durchschnittlich alle 45 Minuten gibt es in Deutschland einen Suizid und alle drei Minuten einen Versuch”, so der Psychologe Georg Fiedler vom Therapie-Zentrum für Suizidgefährdete am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Experten gehen davon aus, dass mindestens 90 Prozent aller Suizide in Verbindung mit psychischen Erkrankungen stehen. Ein “Kompetenznetz Depression” bietet im Internet ein Diskussionsforum an, das professionell betreut wird www.kompetenznetz-depression.de . Ziel ist es, akut Gefährdete von der Notwendigkeit eines Arztbesuches zu überzeugen. Mehr zu diesem Thema. www.livenet.ch/www/index.php/D/article/157/4995/
Datum: 27.02.2003
Quelle: idea Deutschland