Samuel Wong, seit seiner Schulzeit drogensüchtig, stürzte nach einem Entzug ab und nahm wieder Heroin und Ganja. Er war bedrückt über die Probleme, die er seiner Familie, die sich um ihn kümmern wollte, bereitete. Am chinesischen Neujahrsfest fuhr er am Haus der Eltern vorbei in der Hoffnung, einen Blick auf sie zu erhaschen. Eines Tages wurde Samuel in seiner Wohnung überfallen. Die Räuber sahen seinen Joint und brachen später noch mehrmals bei ihm ein. „Wahrscheinlich wussten sie, dass ich als Süchtiger die Überfälle nicht der Polizei melden würde.“ Wongs Frau wurde depressiv. „Ich war nahe daran, sie zu verlieren. Die Zeit war gekommen, den Drogen den Abschied zu geben.“ Wong wandte sich an eine Kirche und unterzog sich einer Rehabilitation in einem christlichen Zentrum. Dann kehrte er ins Haus seiner Eltern zurück – zum ersten Mal in 15 Jahren. Heute arbeitet Wong vollzeitlich für ‚Malaysian Care‘ im Bereich der Drogentherapie und Häftlingsbetreuung. Er schätzt die ‚Klang Valley Alliance‘, in der acht christliche Therapiehäuser einander beistehen. Sie arbeiten vor allem zusammen, um Klienten nach der Therapie vor dem Rückfall zu bewahren. Die Häuser finden sich nach dem Zeitungsbericht in der Hauptstadt Kuala Lumpur, in Subang und Klang. Alle acht Institutionen sind bei der malaysischen Drogenbehörde registriert. Bob Leong, der selbst in den Drogen steckte und nun ein Zentrum leitet, meint: „Wenn jemand ein Programm beendet, sollte er erst in der Gemeinschaft der Rebahilitationszentren bleiben, bevor er weitere Schritte in die Welt hinaus tut. Die meisten haben weder ein Zuhause noch eine Familie.“ Daher hat die KVA ein Haus eingerichtet, in dem Ex-Klienten wohnen können. Die Allianz hat auch einen ersten Abend speziell für sie durchgeführt – damit jene, die schon seit 15 oder 18 Jahren drogenfrei leben, die Jüngeren ermutigen können. Laut einer Erhebung der KVA gibt es auf der überwiegend islamischen Halbinsel Malaysia (zum Staatsgebiet gehören auch Sarawak und Sabah) 36 christliche Zentren mit 692 Bewohnern. Von ihnen sind 94 HIV-positiv. Seit dem Beginn christlicher Rehabilitationsarbeit haben 1‘834 Personen solche Programme abgeschlossen. Eines der erfolgreichsten Häuser, Green Pastures, weist eine Erfolgsquote von 65 Prozent auf.
Datum: 03.04.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch