Den Angaben der WHO zu Folge sind Kinder genau in den Bereichen besonders gefährdet, in denen sie sich die meiste Zeit aufhalten: In ihrem unmittelbaren Wohnumfeld, in ihrer Ausbildungsstätte und in ihrem Freizeitraum. "Jährlich sterben mehr als fünf Mio. Kinder von der Geburt an bis zum 14. Lebensjahr. Hauptsächlich betroffen sind Kinder in Entwicklungsländern", so die Generalsekretärin Gro Harlem-Brundtland. Durchfallerkrankungen, Atemwegsinfektionen und Malaria fordern jährlich mehr Todesopfer unter Kindern als alle anderen Erkrankungen. Nach Ansicht der Generalsekretärin könnten diese Risiken relativ einfach beseitigt werden: Rund zwei Mio. Kinder sterben jährlich an Atemwegserkrankungen, die durch Luftverschmutzung in den Lebensräumen verursacht werden. Risikofaktoren sind mangelnde Heizmaterialien und schlechte Kochbedingungen. Todesfalle Nummer zwei sind Durchfallerkrankungen, die in erster Linie durch schmutziges Trinkwasser und mangelhafte Hygiene entstehen. Diese fordern jährlich rund 1,3 Mio. Kinderleben. Malaria fordert im südlichen Afrika rund eine Million Todesopfer unter Kindern. Autounfälle und Ertrinkungstod liegen bei den Unfällen im Spitzenfeld. Zur Beseitigung der Todesgefahr wurde beim World Sustainable Summit 2002 die Healthy Environment for Children Alliance (HECA) gegründet. Die Generalsekretärin rief erneut dazu auf, die Rahmenbedingungen des HECA einzuhalten. "Kinder sind diejenigen, die am meisten unter den globalen Umweltbedingungen leiden", so Harlem-Brundtland. Kinder unter fünf Jahren machen zwar nur zehn Prozent der Weltbevölkerung aus, tragen aber zu 40 Prozent die Last der weltweiten Krankheiten. Manche der Lösungen für eine bessere Gesundheit unter den Kindern sind relativ einfach, erfordern aber erzieherische Massnahmen. Dazu zählen etwa die bessere Durchlüftung von Wohnräumen, regelmässiges Händewaschen vor der Zubereitung von Mahlzeiten, sichere Verwahrung von Trinkwasservorräten, bessere Abfallwirtschaft und -management bei menschlichen Siedlungen sowie hygienische Sanitäranlagen, die eine Übertragung von Krankheiten verhindern. Auch Insektenschutzgitter vor Fenstern und Türen helfen die Malariaopfer zu verringern. Hinsichtlich der Verkehrswege fordert HECA einen erhöhten Schutz für Kinder, der sich in Form von Verkehrsregulierungen und Geschwindigkeits-
beschränkungen manifestieren soll.
Datum: 09.04.2003
Quelle: pte online