Die Konvention zielt darauf ab, die Gesundheit der Menschen vor den „verheerenden“ Auswirkungen des Tabakkonsums und Tabakrauchs zu schützen. Diese verursachten „Tod, Krankheit und Invalidität“. Die WHO gibt nun Leitlinien vor, welche national und international greifen sollen; dabei stellt sie bei den Grundrechten Gesundheit vor Freiheit, wie die NZZ anmerkt. Das Passivrauchen wird als grosses Übel angeprangert. Arbeitsplätze, öffentliche Räume und öffentliche Verkehrsmittel müssen nach dem Willen der WHO rauchfrei werden. Die Welt-Gesundheitsorganisation gibt sich alarmiert darüber, dass immer mehr Kinder und Jugendliche rauchen. Darum fordert die Konvention, dass Regierungen den Verkauf von Tabakprodukten in Automaten und Gestellen, die Minderjährigen ohne weiteres zugänglich sind, verbieten. Die Regierungen sollen auch dem Verkauf einzelner Zigaretten und tabakhaltiger Süssigkeiten sowie Spielsachen in Gestalt von Tabakprodukten ein Ende machen. Die Konvention zur Tabakkontrolle tritt in Kraft, wenn 40 Länder sie ratifiziert haben. In der Folge sollen griffige Protokolle etwa gegen grenzüberschreitende Werbung sowie den Schmuggel und Schwarzhandel mit Tabakwaren ausgehandelt werden. Die bereits bestehenden Leitlinien wollen den Konsum unter anderem dadurch senken, dass der Verweis auf die Gesundheitsgefährdung viel grösser auf den Packungen aufgedruckt wird. Zudem wird ein umfassendes Verbot für Werbung, Förderung und Sponsoring für Tabakwaren verlangt, namentlich bei international übertragenen Grossereignissen. Laut der WHO rauchen derzeit 1,27 Milliarden Menschen; ohne Massnahmen dürfte diese Zahl innert 20 Jahren um ein Drittel zunehmen, schon wegen der Bevölkerungszunahme in armen Ländern, wo die Werbung der Tabakkonzerne bisher kaum eingeschränkt wird. Weltgesundheitsorganisation WHO: http://www.who.int/en/
Datum: 23.05.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch