Sonne nicht für die globale Erwärmung verantwortlich

Sonne

Max-Planck-Institut untersucht 1000-jährige Sonnenaktivität

Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts ist die Sonne außergewöhnlich aktiv, was sich in einem häufigen Auftreten von Sonnenflecken, Gasausbrüchen und Strahlungsstürmen niederschlägt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau in Kooperation mit der Universität von Oulu in Finnland, die die Sonnenaktivität anhand der Häufigkeit von Sonnenflecken bis ins Jahr 850 zurückverfolgt haben.

Die Forscher studierten historische Aufzeichnungen über Sonnenflecken und maßen die Häufigkeit radioaktiver Isotope in Eisbohrkernen aus Grönland und der Antarktis. So fanden sie heraus, dass die mittlere Sonnenfleckenzahl seit dem Jahr 1940 so hoch ist wie nie zuvor in den vergangenen Tausend Jahren und zweieinhalb Mal so hoch wie der langfristige Mittelwert. Der zeitliche Verlauf der Sonnenaktivität ist der mittleren Temperaturentwicklung auf der Erde ähnlich. Deshalb konzentrieren sich Forschungsergebnisse auf den Einfluss der Sonne auf das Erdklima und ihre möglichen Auswirkungen auf die globale Erwärmung des 20. Jahrhunderts.

Die Sonne hat über verschiedene physikalische Mechanismen Auswirkungen auf die Klimaentwicklung: Die Gesamtstrahlung und der Ultraviolett-Bereich verändern sich mit der Sonnenaktivität. Treten viele Sonnenflecken auf, ist die Sonne insgesamt heller als in "ruhigen" Zeiten und die Ultraviolettstrahlung ist erhöht. Hinzu kommt, dass die auf die Erdatmosphäre einfallende kosmische Strahlung genau entgegengesetzt schwankt und die von ihr erzeugten Ionen als Kondensationskeime für größere Schwebeteilchen fungieren und so die Wolkenbildung fördern. Ist die Sonnenaktivität hoch, werden die kosmische Strahlung und die Bewölkung reduziert, dadurch steigen die Erdtemperaturen. Umgekehrt bedeutet eine geringere Sonnenaktivität niedrigere Temperaturen.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die Veränderungen der Sonne über einen Großteil der Zeit mit den Klimaschwankungen einhergegangen sind, was die Folgerung nahe legt, dass die Sonne in der Vergangenheit einen Einfluss auf das Klima gehabt hat. Bewiesen sind Schwankungen der Gesamtstrahlung der Sonne, der Ultraviolettstrahlung und der kosmischen Strahlung mit dem elfjährigen Sonnenzyklus seit 1980, aber keine signifikanten Zunahmen. Die Erde hat sich jedoch in diesem Zeitraum stark erwärmt, was die Sonne als Verursacherin der gegenwärtigen globalen Erwärmung ausschließt.

Datum: 07.08.2004
Quelle: pte online

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