Belinha, 37-jährige Mutter von drei Söhnen, war durch die verheerenden Auswirkungen von Aids dem Tode nahe. Sie hatte 25 Kilo abgenommen, war bettlägerig und wurde von den Nachbarn gemieden. Belinha erzählt: „Ich war so verzweifelt, weil Gott mein Gebet nicht erhörte, dass ich aus der Kirche austrat.“ Dann aber bekam sie Besuch von Victoria, einer Freiwilligen aus einer Kirche. „Durch Victoria habe ich wieder zu Gott gefunden.“ Victoria sorgte dafür, dass Belinha ins Krankenhaus transportiert wurde und antiretrovirale Medikamente erhielt. Dadurch ging es Belinha Stück für Stück besser. Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember hat das Hilfswerk TearFund auf der Aktionsplattform ‚Integral‘ eine Petition lanciert, die darauf hinwirken soll, dass mehr Kranke in Entwicklungsländern Zugang zu wirksamen Medikamenten erhalten. Die von TearFund gegründete Organisation Kubatsiran stellt Ausbildung und finanzielle Unterstützung bereit, damit mehr örtliche Kirchen Freiwillige ausrüsten, sich um Menschen, die mit HIV/Aids leben, zu kümmern. Die Petition unterzeichnen Im Kampf gegen den Aids-Erreger HIV zeigt nach Einschätzung der Vereinten Nationen eine verstärkte Prävention weltweit Wirkung. Vor dem Welt-Aids-Tag am Montag 1. Dezember erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Genf, dass die Zahl der Neuinfizierten mit HIV in den vergangenen Jahren rückläufig gewesen sei. Laut dem Anti-Aids-Programm UNAIDS steckten sich im Jahr 2001 rund 3 Millionen Menschen mit dem HI-Virus an, im Jahr 2007 seien es 2,7 Millionen gewesen. UNAIDS betonte weiter, dass sich die Zahl der Aids-Todesopfer von 2,2 Millionen im Jahr 2005 auf 2 Millionen im Jahr 2007 verringert habe. «HIV-Präventionsprogramme beginnen zu wirken», sagte UNAIDS-Exekutivdirektor Peter Piot. UNAIDS fördere vor allem den Gebrauch von Kondomen. Viele Länder offerierten spezielle Programme für männliche Homosexuelle, Prostituierte und Drogenabhängige, die mit einer Nadel das Rauschgift injizieren. Diese Gruppen gelten laut UNAIDS als besonders Aids-gefährdet. Zudem hätten in den vergangenen fünf Jahren fast vier Millionen HIV-Infizierte in Entwicklungsländern mit einer antiretroviralen Therapie begonnen. Diese Behandlungen verlängerten das Leben. Piot unterstrich aber, dass noch ein langer Kampf gegen die Seuche bevorstehe: «Vor 20 Jahren lebten rund zehn Millionen Menschen mit HIV. Seitdem hat sich das Ausmass der Epidemie mehr als verdreifacht», sagte der UNAIDS-Chef. UN-Generalsekretär Ban erklärte, Aids gehöre nach wie vor weltweit zu den zehn häufigsten Todesursachen. In Afrika ist die Krankheit weiter die Todesursache Nummer eins.
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In Afrika Todesursache Nummer eins
Datum: 29.11.2008
Quelle: Epd