Beeinflusst der Glaube Krankheitsverläufe?

Ein gelebter Glaube kann sich positiv auf Krankheitsverläufe auswirken. Davon sind nicht nur betroffene Patienten, sondern auch immer mehr Mediziner und Forscher überzeugt.
Gail H. Ironson, Professorin für Psychologie.

Auch eine US-amerikanische AIDS-Forscherin ist auf diesem Gebiete tätig -mit erstaunlichen Ergebnissen. Seit mehr als zehn Jahren befragt Gail Ironson von der University of Miami AIDS-Patienten zum Verlauf ihrer Krankheit und ihren persönlichen Einstellungen und Glaubensvorstellungen. "Wenn wir die Leute fragen, was es ihnen dabei hilft, so lange gesund zu bleiben, antwortet eine Vielzahl ganz spontan mit 'Spiritualität'.

Das war etwas, was immer wieder in meinem Befragung auftauchte, und ich wollte wissen, was es damit auf sich hat", zitiert eine Artikelserie des "National Public Radio" (NPR) die Forscherin.

Voraussage möglich?

Anhand ihrer Befragungen hat Ironson den Versuch unternommen, den Krankheitsverlauf der Patienten - basierend auf deren Glauben - vorherzusagen. Hierbei nehmen zwei Indikatoren eine Schlüsselrolle ein: Zum einen ist dies die sogenannte Viruslast, also die Menge an im Organismus vorhandenen Viren, und zum anderen das Vorhandensein der den CD4-Rezeptor tragenden Immunzellen, die dem Körper helfen, sich gegen die Auswirkungen des HI-Virus zur Wehr zu setzten.

Weniger Viren

Bei ihrer jahrelangen Befragungen will Ironson immer wieder beobachtet haben, dass eine Vielzahl von Patienten, die nach ihrer Diagnose zum Glauben gefunden haben, eine deutlich geringere Viruslast zeigen. Zuglich könne man eine höhere Rate an Immunzellen feststellen als bei den Personen, die nach der Diagnose vom Glauben abfielen.

"Tatsächlich sank die Anzahl der Immunzellen bei Patienten, die aufgrund ihrer Diagnose Glauben und Hoffnung verloren hatten, 4,5 mal schneller als bei jenen, die durch die Diagnose zum Glauben fanden", versichert Ironson.

Quelle: National Public Radio/freenet/Livenet

Datum: 16.07.2009

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