Band Fireflight

«Warten kann dein Leben verändern»

Wer auf Avril Lavigne und Guano Apes steht, wird das neue Album «For Those Who Wait» von Fireflight lieben. Mitreissende Melodien, harte Gitarren, rockige Arrangements und erstaunlich ehrliche, bewegende Texte. Wir wollten mehr darüber wissen.
Die Band Fireflight.
So sieht das Cover von «For Those Who Wait» aus.



Auf eurem neuen Album spürt man eine sehr ehrliche Zerrissenheit…
Dawn Michele (Leadvocals):
Unser Album und übrigens auch eines unserer Lieder heisst ja «For Those Who Wait» («Für die, die warten»). Es geht darum, dass Gott auch die Zeiten benutzt, in denen wir warten müssen. Manchmal fühlt man sich, als bestehe das ganze Leben aus Warten. Man wartet darauf, dass bestimmte Dinge passieren, die für einen wichtig sind. Man wartet, dass man sich endlich ändern kann. Man sehnt sich danach, dass das Leben besser wird. Und in diesen Zeiten zeigt sich, was man wirklich über Gott denkt. Manchmal ist man in diesen Phasen Gott näher, als wenn alles super läuft. Oft denkt man: «Wenn ich endlich genug Geld verdiene, dann mach ich mit meiner Familie Urlaub.» Oder: «Wenn meine Mutter gesund wird, dann versuche ich auch gesünder zu leben.» Und wir konzentrieren uns so sehr auf diese Träume, die in ferner Zukunft liegen, anstatt darauf zu schauen, was Gott uns jetzt in unserer Situationen sagen will. Oft sind es die harten Zeiten, die dann zu den Grundsteinen unserer Persönlichkeit werden.

Wendy Drennen (Bass): Das Thema hat uns selbst sehr bewegt. Wir haben selbst erlebt oder miterlebt, wie Menschen aus unseren Familien durch Situationen gingen, in denen man denkt: «Gott, wann lässt du dich endlich blicken? Wir warten schon ewig, dass es endlich besser wird. Warum sieht mein Leben immer noch so aus?» Es hat mir die Augen geöffnet, zu erkennen, dass es gar nicht darum geht, was zu erreichen oder endlich aus dem Loch wieder rauszukommen. Es geht darum, Gott in dein Leben zu lassen, dass er dich berühren und an dir arbeiten kann, egal wo du gerade stehst. Oft ist man frustriert vom eigenen Versagen und traut sich nicht zu Gott. Genau falsch!

Wusstet ihr das alles vorher schon, oder kam euch das beim Schreiben?
Dawn:
Ich habe selbst so viel durch das Album gelernt, das ist verrückt. Die Lieder immer und immer wieder zu singen hat mir so geholfen, Dinge zu verstehen.

Justin Cox (Gitarre):
Wir sind keine Experten und sind genauso am Lernen. Wir sind auch keine Stars, sondern genauso verspult wie alle anderen Menschen auch.

Wendy:
Manche glauben, nur weil wir eine Band sind und diese Lieder geschrieben haben, sind wir Super-Christen, die alle Antworten kennen. Aber wenn ich ehrlich bin, berührt mich unsere Musik oft ganz neu. Wenn Gott dich auf etwas stösst, ist das sehr kraftvoll. Und das sind nicht wir, dass ist nicht unsere Musik, es ist Gott, der Menschen berührt.

Habt Ihr eigentlich vor, mal wieder ein Unplugged-Album rauszubringen?
Justin:
Mal sehen. Unser letzes Unplugged-Album fanden wir ganz cool, es war sehr anders. Aber manche Fans waren ein bisschen enttäuscht, weil sie dachten, es ist ein komplett neues Album. Wir haben letztendlich einen Aufkleber drauf kleben müssen, auf dem stand «Neues Album kommt 2010».

Hattet ihr dann keine Bedenken, dass eure Ballade «Name» für eure Fans zu ruhig  ist?
Dawn:
Ja, da haben wir uns tatsächlich Gedanken gemacht. Es ist ganz interessant, dass unsere harten Lieder auf diesem Album noch härter geworden sind, und die soften Songs sind noch softer… Ich denke, wir sind da echt an die Extreme gegangen.

Glenn Drennen (Schlagzeug):
Wir haben einige Lieder, wie «Name» und «Recovery Begins», die ein bisschen von unserer Norm abweichen. Aber wir fanden, dass die Stücke zu gut sind, um nicht aufs Album zu kommen.

Um was geht es bei dem Lied «Recovery Begins»?
Dawn:
Bei mir ist es manchmal so – und ich denke, es geht vielen anderen auch so - dass wir Zeit mit Gott verbringen wollen, und dann sitzen wir da und reden oder beschweren uns oder wir denken darüber nach, was wir heute alles tun müssen. Aber irgendwann kommst du dahin dass du einfach nur ruhig wirst und endlich zuhörst. Das Lied beschreibt diesen Moment, wenn man endlich bereit ist, Gott zu begegnen. Wenn man anfängt zu hören, verändern sich Dinge.

Justin: Das ist auch der Grund, warum wir das Lied ganz simple halten wollten. Weil das ein ganz einfacher Moment ist, der aber alles verändern kann. Menschen vergessen, dass man Gott hören kann. Gott will auf Gebet antworten. Man muss nur endlich die Klappe halten.  Es ist sehr einfach.

Was ist mit dem Lied «All I Need To Be?»
Dawn: In unserer Gesellschaft muss jeder was darstellen. Dein Job ist deine Identität. Da darfst du nicht versagen. Leute springen von Häusern, weil sie ihren Job verlieren, der alles ist, was sie ausmacht. «All I Need To Be» («Alles, was ich sein muss») spricht davon dass man echte Identität durch Gott finden kann. Er hat einen geschaffen, genauso wie man ist. Das ist genug. Sobald man woanders um Anerkennung kämpft, wird man früher oder später in einer Krise landen. Es ist wichtig zu realisieren, was einem Identität gibt. Und ich hoffe, das Menschen durch unsere Musik das erkennen können.

Datum: 27.10.2010
Quelle: jesusfreakhideout.com, Übersetzung: Livenet.ch, Miriam Hinrichs

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