Stille

Reiz, lass nach

Alles immer und überall. An der Playstation spielen, gleichzeitig Fragen am Handy beantworten und im Hintergrund läuft laute Musik. Sind die Kids von heute Multitasking-Profis oder manchmal doch etwas überfordert? Hindert uns diese Reizüberflutung daran, dass wir gewisse Teilen des Lebens nie kennenlernen?
Reize


Viele Jugendliche sind von ihren Multitasking-Fähigkeiten überzeugt. Martina Kajic dazu: «Hausaufgaben machen, Fernsehen und auf den kleinen Bruder aufpassen -wir sind Multitasking von Klein auf gewöhnt.»

Auf der einen Seite jammert die Gesellschaft über Stress und Hektik, auf der anderen Seite setzt sie sie voraus - bestes Beispiel dafür ist der Arbeitsmarkt, wo Multitasking als Kompetenz gewünscht ist.

Ist weniger mehr?

In den vergangenen Jahren haben immer wieder Experten auf die Gefahren hingewiesen, die durch eine zu starke Reizüberflutung entstehen. Das Gehirn bemüht sich darum, die heranstürmenden Reizwellen zu verarbeiten. Ungeprüft speichert es gegensätzliche und widersprüchliche Informationen ab, ohne eine Synthese herzustellen. Könnte es bei all dem sein, dass weniger Input - aufgrund von weniger Reizüberflutung - mehr Genuss verschafft, weil das, was dann kommt, feinsinniger aufgenommen werden kann?

Den Reizen entfliehen

Der französischer Mathematiker und Physiker Blaise Pascal behauptete: «Alles Unheil dieser Welt rührt daher, dass die Menschen nicht still in ihrem Zimmer sitzen können.»

Für viele ist Stille eher unangenehm. Da werden wir auf einmal mit Gedanken und Gefühlen konfrontiert, die wir so gerne verdrängen wollen. Wir versuchen das eher zu vermeiden. Andere sagen: Ich habe für so was einfach keine Zeit. Mein Leben ist zu vollgepackt, da ist für Stille kein Platz.

Wieder andere sehnen sich nach Ruhe. Endlich mal das Getöse abschalten. Was bringt es aber, still zu werden?

Still werden und Gott erkennen

Es geht nicht darum, in der Stille sich selbst zu finden, wie das viele Meditationskurse versprechen, sondern um Gott. Thomas Merton, ein christlicher Mystiker, schrieb: «Das ist der einzige Grund, warum es mich in die Einsamkeit zieht - um allen geschaffenen Dingen den Rücken zu kehren, um sie ganz und gar zu vergessen, weil sie mich beständig an die Getrenntheit von dir erinnern. Du bist so weit von ihnen entfernt, obwohl du ihnen innewohnst. Du hast die Dinge geschaffen und deine Gegenwart erhält sie am Leben und doch lenken sie mich ab und verbergen sie dich vor mir.»

«Seid still und erkennt, dass ich Gott bin», sagt Gott in der Bibel.

Datum: 08.04.2010
Autor: Bruno Graber
Quelle: Jesus.ch

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