Auch Silber und Bronze glänzen

Elana Meyers holte in Vancouver olympische Bronze im US-Frauenbob. Selbstverständlich ist das nicht: Als die Winterspiele 2006 in Turin durchgeführt wurden, betrieb Meyers noch gar keinen Schnee- oder Eissport. Erst vor drei Jahren begann sie mit Bobfahren. Mit Shelley-Ann Brown und Kelly Clark gewannen weitere Christinnen Edelmetall.
Shelley-Ann Brown
Erin Pac und Elana Meyers
Kelly Clark (Mitte)

Der Sport lebt unter anderem von Geschichten wie jener der amerikanischen Bobfahrerin Elana Meyers (25). Im Zweierbob holte sie zusammen mit ihrer Teamkollegin Erin Pac Bronze. Vor ein paar Jahren noch hatte Meyers an Depressionen und Essstörungen gelitten, auch eine Therapie hatte nicht geholfen. Hoffnung und Perspektive fand sie schliesslich im christlichen Glauben.

Als die olympischen Winterspiele 2006 in Turin über die Bühne gingen, war Elana Meyers noch keine Wintersportlerin, erst im Jahr 2007 begann ihre Laufbahn als Bobfahrerin. Und dies nicht zu knapp: Bereits ein Jahr später ergatterte sie ihre erste Medaille im Weltcup. Meyers schreibt nach dem Triumph in Vancouver auf ihrer Website: «Es freut mich enorm und ich weiss, dass Gott die ganze Saison choreographiert hat. Und ich bin gespannt, was er noch für mich bereit hat!»

Nicht mehr miteinander geredet

Erin Pac (29), Meyers Teamkollegin, steht ebenfalls zum christlichen Glauben. Zwar habe sie schon immer an Gott geglaubt, sie sei aber auch skeptisch gewesen. Mehr und mehr habe sie aber über den Glauben erfahren, und heute könne sie nicht mehr ohne ihn leben.

Aber es habe auch schwere Zeiten gegeben, so habe man in einer Krise länger nicht miteinander geredet. Der Medaillenerfolg sei deshalb auch Gott zu verdanken, sagte Pac gemäss «idea»: «Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott jeden Schritt unseres Weges begleitet und uns als Team wieder zusammengeführt hat.»

Besser, auch am schlechtesten Tag

Die Kanadierin Shelley-Ann Brown (30) fuhr ihren Bob drei Zehntelsekunden vor Meyers und Pac ins Ziel und erntete dadurch Silber. Auch die Tochter von jamaikanischen Einwanderern bekennt sich zum christlichen Glauben. Sie trainiere täglich mehrere Stunden, um - wie sie auf ihrer Website schreibt - «an meinem schlechten Tag immer noch besser zu sein als meine Konkurrenten an ihrem besten Tag.»

Neben ihrer erfolgreichen Bobkarriere rief sie ein christliches Sommerlager ins Leben, in welchem sie die körperliche als auch geistliche Fitness der Jugendlichen coacht. Neben Trainingseinheiten will sie den Kindern mit biblischen Inputs «Appetit auf Gott» machen.

Jung, erfolgreich, traurig

In Vancouver durfte sich auch die Snowboarderin Kelly Clark (26) eine Bronzemedaille umhängen lassen. Mit 18 hatte sie bereits in Salt Lake City Gold abgeräumt. Doch in der Ausnahmeathletin sah es düster aus. «Ich war 18, berühmt, reich und ich besass die angesehensten Sportmedaillen, die es zu holen gibt. Was also brauchte ich mehr?» Nun, das habe sie selbst nicht gewusst. «Ich war mit all diesen Dingen nicht glücklich. Und ich wusste nicht, weshalb. Natürlich waren all diese Dinge wunderbar, aber sie waren nicht das, wonach ich eigentlich suchte.» Ihre seelische Trauer habe sie mit Alkohol weggespült.

Dann habe sie von einer anderen Snowboarderin von Gott gehört und von seiner Liebe. «Mein Herz sprang, wie ich es nie zuvor gefühlt hatte. Wenn ich richtig gehört hatte, war da ein Gott, der liebte. Ich musste wissen, ob dieser Gott real war und wenn ja, ob er mich lieben würde.» Schliesslich stand der letzte Wettbewerb der Saison auf dem Programm und ihr Trainer gab ihr eine Bibel, welche in tägliche Andachten beinhaltete. «Da standen auch Berichte drin, von Menschen, die mit Gott leben und es war toll, das zu lesen und zu erfahren, was die Bibel ihnen bedeutete. Ich erkannte, dass die Bibel einen Bezug zu meinem Leben hat.» All diese Geschehnisse erstreckten sich über fünf Monate.

Licht brach herein

Dann vertraute sich Kelly Gott an. «Ich hatte immer in der Dunkelheit gelebt. Es war, als hätte ich in einem finsteren Raum gelebt und dann wurde diese Türe aufgerissen und Licht kam herein. Die Augen passen sich an und nun kann man im Raum sehen. Und so öffnete Gott die Tür in meinem Leben und mehr und mehr von seinem Licht strahlte herein.» Er habe ihr verschiedene Dinge gezeigt, die vor ihr gelegen hätten und diese habe sie lösen und voranschreiten können. «Hätte er die Türe zu rasch aufgemacht, hätte dies meine Augen geschmerzt, aber er traf mich dort, wo ich war, so wie ich es brauchte. Ich hatte ihn die ganze Zeit schon gebraucht.»

Kelly: «Ich fühlte, wie Gott das buchstäblich getan hat. Ich fühlte mich zum ersten Mal lebendig. Das ist meine Geschichte, ich hatte gleichzeitig alles und dennoch nichts. In allem fand ich nicht dieses Glück, diesen Sinn oder diese Liebe, wie ich bei Jesus fand.»

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Webseiten:
www.elanameyers.com
www.shelley-annbrown.com

Datum: 03.03.2010
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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