„Danke, Jesus“ – Platzverweis im Latino-Final

Paulo Cesar Fonseca do Nascimento: Tinga.

Er köpfelt das entscheidende 2:1 ein, reisst das Trikot hoch und zeigt den Fans sein „Obrigado, Jesus" auf dem Leibchen. Der Schiedsrichter schickt den bereits verwarnten Mittelfeldregisseur vom Platz – und dieser wiederholt die Geste: Tinga, der zu Borussia Dortmund wechselt, macht gelb-rote Schlagzeilen.

Bei der Copa Libertadores, dem lateinamerikanischen Gegenstück zur Champions League, ist „Danke, Jesus!“ zuviel des Jubels. Doch das zweite Tor, das Tinga für Internacional Porto Alegre letzte Woche im Finalrückspiel auf eigenem Terrain schoss, sicherte dem Club zum erstenmal die begehrte Trophäe und versetzte die Stadt in einen Freudentaumel.

Der Titelverteidiger (und Weltpokalsieger) FC São Paulo glich im dramatischen Finish zwar noch aus, doch zu mehr reichte es nicht. Der Club aus der Metropole war er den Gaúchos im Hinspiel mit 1:2 unterlegen.

‚Schon wieder so ein Brasilianer…’

Nach Alex Frei, Nelson Valdez und Steven Pienaar ist der 28-jährige Tinga, der mit vollem Namen Paulo Cesar Fonseca do Nascimento heisst, der vierte namhafte Neuzugang von Borussia Dortmund. für diese Saison.

Auf einer Webseite von Borussia-Fans meinte einer zu Tingas frommem Torjubel skeptisch, der schwarze Star werde „sich in der Bundesliga aber viele Freunde unter den Schiris machen können... Trikot über den Kopf ziehen und dann noch eine religiöse Botschaft – autsch...“ Und ein zweiter: „Schon wieder so ein Brasilianer mit seinen nervenden Jesus-Botschaften“. Und ein dritter: „Also bitte...Glaube ist nicht verboten...“

Datum: 26.08.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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