Landeskirchen treten binational an Euro 2008 auf
«Die Kirchen sollen da sein, wo die Menschen sind», sagte Markus Sahli vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK). Für die Fussball-Europameisterschaft kreieren die österreichischen und die schweizerischen Landeskirchen ein gemeinsames Logo, unter dem die Kirchen an allen Austragungsorten ihre Angebote bereitstellen.
In Basel wird ein ökumenischer Eröffnungsgottesdienst stattfinden und im Wiener Stephansdom ein Schlussgottesdienst. Vorgesehen sind etwa Räume der Stille für Leute, die sich aus dem Trubel zurückziehen und nicht in eine Beiz sitzen wollen, sagte Christoph Sigrist, Pfarrer am Zürcher Grossmünster. Wer sich in seelischer Not befinde, werde Betreuung erhalten. Übertragungen von Fussballspielen in den Kirchen kämen aber nicht in Frage. Vielmehr stünden die Gotteshäuser offen für Konzerte, Kultur und Bildung.
Gewalt verhindern
Das Angebot werde auf die vielen ausländischen Gäste ausgerichtet, die ja auch als Touristen ins Land kämen. Damit es an der Euro 2008 möglichst friedlich zugeht, wollen die Kirchen auch in Gewaltprävention und Mediation aktiv sein. «Jede Schlägerei weniger ist für uns ein Erfolg», sagte Pfarrer Stefan Roth, der von katholischer Seite in der Arbeitsgruppe mitwirkt.
Neben der Gastfreundschaft – zu der auch einmal die Unterbringung von Gästen gehören kann, die keinen Schlafplatz finden – will Roth auch die Fussballmannschaften seelsorgerisch ansprechen. Dies müsste dann in der jeweiligen Sprache der Teams möglich sein. Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) startet im Vorfeld der EURO 2008 zusammen mit anderen Organisationen eine Sensibilisierungskampagne zur Problematik «Zwangsprostitution».
Datum: 03.03.2007
Quelle: ref.ch