Die Anfrage an den bekannten Torwart kam von „Kickoff2008“, einer Initiative der Schweizerischen Evangelischen Allianz, welche an der Fussball-Europameisterschaft Fussballspiele in kirchlichen Gebäuden überträgt und damit den Fussballfans auch einen Anstoss zum Glauben geben will. „Kickoff2008“ wolle aber auch die Menschen während der Fussball-Europameisterschaft für die Armut und die Not in der Welt sensibilisieren. Jörg Stiel ist von diesem sozialen Engagement in einem der armen Länder Afrikas überzeugt: «Während wir uns hier teilweise mit belanglosen Kleinigkeiten beschäftigen, kämpft man dort ums nackte Überleben.» Malawi ist von Aids besonders betroffen. Im Salima-Distrikt, wo TearFund mit einem Projekt tätig ist, ist fast jede dritte Person HIV-positiv. Neben der Pflege der Erkrankten und der Betreuung von Aids-Waisen setzt sich TearFund besonders für die Aidsprävention unter Jugendlichen ein. Dabei wird auch dem Fussball eine wichtige Rolle beigemessen. Das TearFund-Projekt in Malawi setzt bei der Aids-Prävention an, bemüht sich aber zugleich um die Pflege der Betroffenen und ein breiteres Umdenken in der Gesellschaft. Kernstück der Arbeit mit Teenagern sind die „Youth Clubs“, wo sich die Jungen treffen und gemeinsam Sport treiben, Feste organisieren und aidskranke Menschen in ihrem Dorf betreuen. Mit ihrer praktischen Hilfe setzen sie ein deutliches Zeichen der Nächstenliebe – an vielen Orten begegnet man Menschen mit HIV/Aids nämlich nach wie vor mit Misstrauen und Verachtung. Regelmässig organisieren die 30 Youth Clubs der verschiedenen Dörfer ein grosses Fussballturnier, an dem bis zu 5000 Jugendliche aus der ganzen Region teilnehmen. In Kurzinputs während den Spielpausen erfahren die Mädchen und Jungs, wie Aids übertragen wird und wie sie sich davor schützen können. Es geht dabei aber nicht nur um den Gebrauch von Kondomen. Vielmehr sollen die Teenager einen verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Sexualität erlernen, beispielsweise im Bezug auf die Treue in einer Beziehung. Der sportliche Rahmen vermittelt den Jugendlichen zudem Werte wie Teamwork und Fairness, die für das Erreichen eines gemeinsamen Ziels unerlässlich sind. In den gemischten Youth Clubs lernen die Teenager nicht zuletzt auch einen respektvollen Umgang mit dem anderen Geschlecht. Und wer zu einem Youth Club gehört und in der Schule gute Leistungen erbringt, erhält ein Stipendium für den Besuch einer höheren Schule.
Datum: 15.03.2007Prävention mit Spiel
Umdenken in der Gesellschaft anregen
Fussballturniere mit starkem Inhalt
Respektvoller Umgang
Im Kampf gegen Aids initiiert das evangelische Hilfswerk TearFund Schweiz in Malawi Sportclubs für Jugendliche. Der ehemalige Nationalgoalie Jörg Stiel hilft mit. Das Projekt hilft Jugendlichen, ihre Fussballkünste zu verbessern – und gibt ihnen gleichzeitig wertvolle Tipps für die Prävention von HIV/Aids.
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