Er ist Gottes Visitenkarte bei Juventus Turin

Nicola Legrottaglie, Verteidiger beim italienischen Spitzenclub und Rekordmeister Juventus Turin, berichtet über die grosse Wandlung in seinem Leben. Früher verbrachte er Nächte in Diskotheken auf der Suche nach Vergnügen und flüchtigen sexuellen Abenteuern. Heute wird sein Leben durch eine ganz andere Beziehung bestimmt.
Nicola Legrottaglie spielt in Italien in der Nationalmannschaft ...
... und bei Juventus Turin in der Serie A.

Nicola Legrottaglie, wie wurde aus dem Nicola der Vergangenheit der „neue" Nicola Legrottaglie?
Nicola Legrottaglie: Ich habe früher Äusserlichkeiten zu stark gewichtet und konnte dadurch nicht zeigen, wer ich in Wirklichkeit bin. Zum Glück habe ich dies erkannt. Im Januar 2006 hatte ich eine Begegnung mit einer Person, die mein Leben total verändert hat: Jesus Christus.

Ich wurde zwar religiös erzogen, doch eigentlich war alles rein dogmatisch. Jetzt lebe ich nach den Richtlinien der Bibel, dem Wort Gottes. Ich habe endlich begriffen, dass es um eine persönliche Beziehung mit Jesus geht.

Wer hat Ihnen den Weg gezeigt?
Ich spielte damals als Leihgabe für Siena. Da lernte ich einen Mitspieler kennen: Thomas Guzmann. Er hat mir von Jesus erzählt und mir vieles erklärt. Da sind mir die Augen aufgegangen, und ich habe mich entschieden, den Weg mit Jesus einzuschlagen.

Wie leben Sie Ihren Glauben?
Indem ich bete, in der Bibel lese und einen entsprechenden Lebenswandel führe. Bei allem was ich tue, frage ich mich, was wohl Jesus an meiner Stelle getan hätte. Selbstverständlich bin ich immer noch nur ein Mensch und es liegt in meiner Natur, dass ich Fehler mache. Aber ich weiss nun, was Recht und Unrecht ist und dass Jesus mir vergeben hat und vergibt. Früher war ich beispielsweise nachtragend, heute dagegen habe ich die Kraft meinerseits andern zu vergeben. Und ich kann Ihnen sagen: jetzt lebe ich besser!

Was konkret hat sich seither in Ihrem Leben verändert?
Rückblickend sehe ich einen erschreckend oberflächlichen Typen, der immer auffallen wollte. Da hat sich inzwischen einiges verändert. Meine Perspektiven sind ganz anders geworden. Wenn ich früher einfach zufrieden war, bei einem Match gut gespielt und gewonnen zu haben, so bedeutet es heute den wahren Sieg für mich, Jesus nachzufolgen und darüber zu reden.

Und was ist mit dem Frauenheld Legrottaglie passiert?
Den gibt es nicht mehr. Oh, ich habe viele Nächte in Diskotheken verbracht und mich betrunken. Zehn Tage ohne eine Frau, das war für mich damals die Hölle. Heute ist es anders, denn ich bin überzeugt, dass ich eines Tages die richtige Frau treffen werde, und dann wird es viel schöner sein.

Wie erleben Sie Gott im Sport?
Ich erinnere mich noch daran, als ich mir in Napoli die Schulter verletzte. Früher wäre das für mich eine Katastrophe gewesen. Nach einer längeren Pause spielte ich endlich wieder, und nun passierte dieses Unglück. Als ich auf dem Rasen lag, spürte ich ganz klar, dass ich mit Jesus auch diese Prüfung durchstehen würde. Meine Freunde spotteten und sagten: Siehst du, was dein Gott dir antut? Jetzt, wo ich wieder gesund bin und gut spiele, fragen sie mich, ob ich weiterhin der Meinung bin, dass mein Erfolg ein Verdienst Gottes sei. Davon bin ich überzeugt, sonst hätte ich diese innere Ruhe nicht.

Sprechen Sie gerne über Ihren Glauben?
Ja, ich möchte ihn mit anderen Menschen teilen. Ich möchte meine Gesprächspartner animieren, mit sich selber ehrlich zu sein und einiges in ihrem Leben in Frage zu stellen. Ich glaube, dass ich mich in Zukunft noch mehr für die Verbreitung des Evangeliums engagieren werde.

Hat sich auch die Beziehung zu Ihrem Beruf verändert?
Der Gedanke viel Geld zu verdienen ist zweitrangig geworden, aber der Ehrgeiz gut zu spielen ist jetzt noch grösser: Ich möchte für Gott spielen. Die innere Ruhe hilft mir meine Arbeit gut zu tun, das ist sehr wichtig. Ich bin nicht ein Champion, aber ich weiss, dass ich fussballerisch wieder der sein kann, der ich früher einmal war: ein Spieler, der einen Platz in der Nationalmannschaft und bei Juventus verdient hat.

Sollte jemand Sie als Fanatiker bezeichnen, was würden Sie antworten?
Früher war ich Sklave der banalsten Wünsche. Heute bin ich davon befreit. Mein grösster Wunsch ist es, dass viele Menschen diese Erfahrung auch machen dürfen.

Links zum Thema:
Interview von Emanuele Gamba in der «Repubblica»
www.athletes.ch
www.neustarten.ch

Datum: 23.09.2009
Quelle: Athletes in Action

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