Cyrille Domoraud: Glücksbringer brauche ich nicht mehr
Fakten: Am 22. Juli 1971 kommt Cyrille Depri Domoraud in Lakota, einer Kleinstadt der Elfenbeinküste zur Welt. Schon früh beginnt er Fussball zu spielen. Als er mit seinen Eltern nach Frankreich immigriert, nimmt der Traum einer Fussball-Karriere Gestalt an. Bald ist er ein gefragter Abwehrspieler, unter anderem für die Vereine Girondins Bordeaux, Olympique Marseille, Inter Mailand und AS Monaco. Bei der Fussball-WM 2006 gab er als Spielführer der Elfenbeinküste sein letztes aktives Spiel.
Fussball - eine Familientradition
«Mein Vater war Fussballer, mein Onkel war Fussballer, meine Brüder spielen Fussball und auch mir liegt Fussball im Blut. Bevor ich nach Frankreich kam, spielte ich in Afrika immer barfuss. Ich erinnere mich, als ich zum ersten Mal eigene Stollenschuhe in den Händen hielt, das war einfach umwerfend! Ich war kein barfuss-spielender Anfänger mehr, sondern ein „echter" Fussballer. Erst mit 20 wurde mir langsam bewusst, dass ich tatsächlich Möglichkeiten hatte, Profi zu werden. Als mir das klar wurde, träumte ich davon, eines Tages bei einer Weltmeisterschaft auch für mein Land Flagge zu zeigen.»Glücksbringer sollen helfen
«Ich habe immer irgendwie an Gott geglaubt, aber ich hatte mehr mit Zauberei und „weisser Magie" zu tun. Als Zeichen dafür trug ich einen Ring, der mich vor Flüchen, Unfällen und allem Bösen beschützen sollte. Als ich mich bei einem Spiel für Olympique Marseille verletzte, besuchte mich meine gläubige Schwester und betete für mich. Sie sagte mir, ich solle den Ring abnehmen, er wäre nutzlos, aber dazu war ich nicht bereit. Immer wieder erzählte sie mir von Jesus und eines Tages spürte ich plötzlich ganz stark, dass Gott seine Hand über meinem Leben hält. Also gab ich ihm ganz bewusst mein Leben mit allem was dazu gehört. Ich wollte zu ihm gehören. Alle Fetische, Glücksbringer und Amulette die ich hatte, warf ich weg. Das war der Tag an dem ich wirklich Christ geworden bin. Es ist wahr: Seitdem ich zu Jesus gehöre, hatte ich nie wieder Angst. Mein Leben war geprägt von Furcht und Ängsten, aber plötzlich erfüllte mich ein tiefer Frieden. Und der ist bis heute geblieben.»Der WM-Traum wird wahr
«Zur WM 2006 durfte ich tatsächlich für mein Land spielen. Die ersten beiden Spiele hatte ich auf der Bank verbracht und musste zusehen, wie wir verlieren. Aber jetzt war ich gegen Serbien-Montenegro aufgestellt. Da schon feststand, dass wir nicht ins Achtelfinale kommen würden, gab es bei diesem Spiel eigentlich nichts mehr zu holen, ausser wenigstens einem gewonnenen WM-Spiel. Und zumindest das wollten wir erreichen. Es stand schon 2:0 gegen uns und sah ziemlich schlecht aus. Wir waren frustriert und dann bekam ich auch noch eine Rote Karte. Aber wir kämpften weiter und drehten das Spiel tatsächlich doch noch zum Sieg! Ich glaube fest, dass Gott jeden Schritt dieses Spiels bei uns war.Obwohl wir nur in der Vorrunde dabei waren und das nicht zu meinen grössten Erfolgen zählt, war die WM 2006 die schönste Erfahrung meiner bisherigen Karriere. Ich durfte für mein Land antreten, ein Land gebeutelt von Leid und Krieg. Umso mehr danke ich Gott, dass ich als ein Ermutiger dabei sein und Teil der Mannschaft sein konnte. Gott allein war es, der mir ermöglicht hatte, in der WM zu spielen. Er ist es, der mir überhaupt die Möglichkeit gegeben hat, Profifussballer zu werden. Ihm verdanke ich alles in meinem Leben. Und dafür kann ich einfach nur danke sagen!»
Abdruck mit freundlicher Genehmigung von «Athletes in Action». Das komplette Interview können Sie auf der DVD «Leidenschaft Fussball» sehen, über www.athletes.ch oder www.aia-deutschland.de.
Datum: 19.06.2010
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch