In seinem Grusswort stellte der Berner EDU-Vorsitzende Fred Schneiter seinen Kanton vor, der am 9. April sein Parlament wählt. Er äusserte die rundum geteilte Erwartung, dass die christlichen Partien zulegen werden. Die Berner EDU tritt bei den Grossratswahlen in allen Wahlkreisen mit vollen Listen an; in vier Wahlkreisen kam zusätzlich eine Junge Liste zustande. Mit 222 Kandidierenden übertrifft die EDU ihr eigenes Aufgebot von 2002 um 52 Personen. (Statt 26 gibt es nur noch 8 Wahlkreise; in allen hat die EDU ihre Liste mit der EVP verbunden, in einigen auch mit der CVP.) Unter Leitung des nationalen Präsident Hans Moser wurden die statutarischen Geschäfte speditiv erledigt. Als Vertreter der Jungen EDU wurde Bruno Reinhard (Wangen a.A. BE) in die Geschäftsleitung gewählt. In seinem Jahresbericht erwähnte Moser die Gründung der Tessiner Kantonalpartei, den Jubiläumsparteitag in Genf, die Jubiläumsreise nach Israel, den Nationalen Bekenntnistag für christliche Werte vom 3. September 2005 sowie diverse politische Aktionen (Partnerschaftsgesetz, Initiative "für die Unverjährbarkeit pornographischer Straftaten an Kindern"). Die EDU, der es um das Erhalten von christlich-abendländischen Werten geht, hat für die Diskussion dieser Fragen erneut eine Kommission eingesetzt. Nach dem Jubiläumsjahr soll das Logo der Partei neu gestaltet werden. Der Parteitag erteilte der Delegiertenversammlung grünes Licht für die weiteren Arbeiten. "Wir bauen auf dem bisher Erreichten auf und wollen Neues wagen. Die EDU macht sich fit für die Zukunft und engagiert sich weiterhin für christliche Werte in der Politik", umriss Parteipräsident Moser die Vision für die weitere Ausrichtung des politischen Engagements. Die höchste Münsingerin im EDU-Jubiläumsjahr 2005, Irene Moser, stellte "ihre" Gemeinde näher vor. Die Kommunalpolitikerin gab ihrer Freude über die Entwicklung in der gesamtschweizerischen EDU Ausdruck. "Christliche Parteien sind im Kommen", sei immer wieder zu hören – in Münsingen und anderswo. Grosses Interesse im öffentlichen Nachmittagsprogramm fanden die Referate des Bestsellerautors Jakob Wampfler ("Vom Wirtshaus ins Bundeshaus") und des Theologen Reinhold Scharnowski zum Thema "Werte-orientiertes Christsein in der Postmoderne". Wampfler erzählte von seinem Leben als "Alkoholruine". Nach diversen Entziehungskuren erfuhr er das Eingreifen eines barmherzigen Gottes ganz konkret und widmet sich heute nebst dem Beruf einer abstinenzorientierten Aufklärungstätigkeit. Laut Wampfler und Scharnowski hat das Wertevakuum in der Gesellschaft ein neues Fragen nach verlässlichen Inhalten und Werten ausgelöst. "In der Postmoderne gewinnen christliche Werte an Bedeutung. Werte-orientierte Parteien sind zunehmend herausgefordert, ihre Positionen deutlich zu artikulieren und den politischen Tatbeweis zu verstärken." Lesen sie auch: Datum: 09.03.2006Abwechslungsreiches Jubiläumsjahr
Wertekommission, neues Logo
Werte in der Postmoderne klar zum Ausdruck bringen
Die EDU als evangelische Klartext-Partei
Nationaler Bekenntnistag auf dem Bundesplatz, September 2005
Am Samstag hat die Eidgenössisch-Demokratische Union EDU in Münsingen bei Bern ihren jährlichen Parteitag abgehalten. Nach dem 30-Jahr-Jubiläum 2005 herrscht in der evangelischen Kleinpartei Zuversicht im Blick auf die anstehenden Wahlen.