Glockenstreit in Trogen begraben

Trogen mit der evang. Kirche im Hintergrund.

Trogen. Der Glockenstuhl der evangelischen Kirche im ausserrhodischen Trogen ist mit einer Täferung aus Lärchenholz verschalt worden. Dadurch konnte der Schallpegel des Geläuts reduziert werden. Die Interessengemeinschaft «IG Stiller» ist nun zufrieden.

Die «IG Stiller» zieht damit nach zehn Jahren einen Schlussstrich unter den Glockenstreit in Trogen. Sie hatte 1999 und 2000 beantragt, das nächtliche Geläut der Glocken der evangelisch-reformierten Kirche abzustellen. Der Gemeinderat trat nicht darauf ein; er berief sich auf eine Umfrage in der Bevölkerung, die gezeigt hatte, dass eine Mehrheit der Einwohner für einen Beibehalt des Glockengeläuts ist. In seiner Begründung hatte das Ausserrhoder Verwaltungsgericht 2006 mitgeteilt, der Gemeinderat könne ein Gesuch der «IG Stiller» nicht einfach abweisen, ohne zuvor Lärmmessungen durchzuführen. Der Gemeinderat folgte dem Entscheid.

Die eidgenössische Materialprüfungsanstalt (Empa) hat daraufhin akustische Messungen des Kirchengeläuts durchgeführt. Die Schallpegelwerte der Kirchenglocken überschritten bei unmittelbar an die Kirche angrenzenden Häusern die vom Bundesgericht in Lausanne angewandten 60 Dezibel. Als Massnahme wurden bauliche Anpassungen vereinbart. Die Kosten von 23'000 Franken für die Verschallung des Glockenstuhls teilten sich die politische und die evangelische Kirchgemeinde Trogen.

Datum: 29.04.2009
Quelle: RNA

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