Familiennamen

Soll die Frau bei der Heirat den Namen des Mannes annehmen?

Seit Anfang Jahr gilt in der Schweiz ein neues Namensrecht. Wie ist es auch christlicher Sicht zu deuten? 
Paar auf dem Standesamt

Ich habe in meiner beruflichen Tätigkeit mehr als einmal erlebt, dass ich Familienscheine schreiben durfte. An einen Auftrag erinnere ich mich ganz besonders gut. Es wurden schlussendlich 15 Familienscheine aus derselben Familie. Das kostete viel Zeit, Mühe und Sorgfalt. Oft war es schwierig in den alten Registern die Namen richtig zu entziffern und sicher zu sein, ob es wirklich dieselbe Familie angeht. Klar ist es heute viel einfach mit den elektronischen Registern. Diese helfen aber nur dann wirklich weiter, wenn sie fehlerfrei geführt sind und die Systeme funktionieren. Verlassen wir uns nur noch auf diese elektronischen Maschinen, werden wir eines Tages ratlos sein, weil wir keine Ahnung mehr haben, wie wir arbeiten sollen ohne diese Hilfsmittel, falls sie dann ausfallen.

Heisser Gesprächsstoff

Weshalb um das Thema Familiennamen so heftig diskutiert wird, ist mir schleierhaft. Für mich ist klar, dass ein einheitlicher Familienname wichtig ist. Ob dies nun der Familienname des Mannes oder derjenige der Frau ist. Eltern und ihre Kinder sollen denselben Familiennamen tragen. Mit der Heirat soll es klar sein, wer zu wem gehört. Wenn die Frau ihren angestammten Namen behalten möchte – oder allenfalls auch der Mann, scheint es mir fast, als wollten die beiden zwar heiraten aber trotzdem nicht ganz. Wollen sie sich etwa ein Hintertürchen offen behalten, falls die Ehe schief läuft und man sich wieder scheiden lässt? Wenn jeder seinen Namen behält, ist es schliesslich einfacher, getrennte Wege zu gehen, ohne dass es von der Umwelt so offensichtlich wahrgenommen wird, oder? Nur der Aufwand, dass Ausweise neu gemacht werden müssen, was mit Kosten verbunden ist, ist kein Argument.

Persönlichkeitsverlust?

Da stellt sich für mich schon die Frage: wer bin ich eigentlich? Hängt mein Wohlbefinden von einem Familiennamen ab? Muss ich mich aufgeben, falls ich den Namen meines Mannes annehme oder umgekehrt der Mann den Familiennamen der Frau annimmt? Verliere ich meine Persönlichkeit? Seien wir ehrlich, wenn unsere Persönlichkeit lediglich von einem Familiennamen abhängt, haben wir echt ein Persönlichkeitsproblem. Ich bin überzeugt, ich bin und bleibe dieselbe Person, auch wenn ich nach der Heirat den Familiennamen meines Partners/meiner Partnerin annehme. Unsere Persönlichkeit steckt in uns drin. Unser Fähigkeiten, Eigenschaften und Wesenszüge und unsere Beziehung zu Gott, unserem Schöpfer, sind es, die uns als Person ausmachen.

Einheitlicher Familienname

Es gibt dafür triftige Gründe dafür. Es zeigt ganz klar auf, ob Eltern von Kindern verheiratet sind. Es wird klar, wer zu wem gehört. Die Kinder sind eindeutig zuzuordnen. Bei medizinischen Notfällen ist es viel einfacher, in nützlicher Zeit, Verwandte und Familienangehörige zu finden. Es kann auch um Leben und Tod gehen. Geht es zum Beispiel um Transplantationen bei Leukämiepatienten ist es unerlässlich in kurzer Zeit geeignete Spender, möglichst aus der Familie, zu finden. Die wahre Identität hängt nicht von einem Familiennamen ab, die steckt in jeder Person drin. Ein gemeinsamer Familienname schafft mehr emotionale Bindung und Zusammengehörigkeitsgefühl. Im heutigen Chaos der Zeit ist es dringend nötig wenigstens hier etwas Ordnung beizubehalten.

Datum: 03.01.2013
Autor: Elisabeth Schellenberg
Quelle: Jesus.ch

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