Gebetsrufe auf Luzerns Dächern
Grund für diese spezielle, dem traditionellen Alpsegen nachempfundene Aktion ist das 150-Jahr-Jubiläum der reformierten Stadtluzerner Matthäuskirche.
Der «Stadtsegen» wird von Dachterrassen, Balkonen und Türmen zwischen der Matthäus- und der Lukaskirche, ebenfalls reformiert, ausgerufen. Er soll ein traditionell schweizerisches Element im städtischen Raum auf neue Art präsentieren. «Der Alpsegen, das Loba, wird dabei nicht im klassischen Sinn aufgenommen. Die Form ist zwar gleich, aber aus den Trichtern kommen neue Texte», erklärte Stefan Sägesser, Kommunikationsbeauftragter der reformierten Kirche, gegenüber der Neuen Luzerner Zeitung.
Rapper-Texte
Die Texte, die durch die bis zwei Meter grossen Schalltrichter - so genannte Follen - ausgerufen werden, stammen von den jungen Luzerner Rappern Luzi Rast, Angel Egli und Marc-André Wermelinger. Die Inhalte basieren auf Interviews, welche die Rapper mit Stadtbewohnerinnen und -bewohnern geführt haben.
Sägesser räumt ein: «Die Tatsache, dass uns in der Vorbereitungsphase auch Skepsis entgegenschlug, zeigt, dass die Idee speziell, vielleicht auch ein bisschen gewagt ist.» Die Bevölkerung ist aufgerufen, jeweils nach den Sängern selber an die Holztrichter zu treten und der Stadt Luzern ihre Wünsche und Gedanken entgegenzurufen. Ähnliche Aktionen sind auch in den Städten Zürich, Bern, Basel und Lausanne durchgeführt worden.
Webseite:
Loba Town
Datum: 13.09.2011
Quelle: Neue Luzerner Zeitung / Kipa