Schweizerische Evangelische Allianz will ein Kompetenzzentrum für Ausländerfragen

SEA
Ausländer und Schweizer gemeinsam im Lobpreis.

Ende August wurde in Aarau die Arbeitsgemeinschaft für Interkulturelle Zusammenarbeit (AGIK) gegründet. Sie integriert die bisherige Arbeitsgemeinschaft für Ausländermission (AfA), beziehungsweise erweitert diese. Der Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) will damit auch ein Kompetenzzentrum für Migrations- und Integrationsfragen aufbauen.

„Ausländer und Schweizer sollen unter Schweizern und Ausländern in der Schweiz das Evangelium leben und weitergeben.“ Unter diesem Leitsatz trafen sich am 24. August 18 Personen aus einem Dutzend christlicher Werke, die sich mit Ausländerfragen befassen, um die AGIK zu gründen.

Mission unter Schweizern durch Ausländer

Nun hat diese Arbeitsgemeinschaft der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) drei Zweige: Die „Mission unter Ausländern in der Schweiz“ wie bisher (AfA). Neu, als Ressort 2, das Umgekehrte, nämlich die „Mission unter Schweizern durch Ausländer“. Und als dritten Bereich „Migrations- und Integrationsfragen“.

Damit will sich die SEA den heutigen Realitäten stellen. Einerseits sei auf Allianzebene dringend ein Kompetenzzentrum für politische Fragen rund um die aktuellen Ausländerthemen nötig, meint die SEA. Anderseits ist die Missionsarbeit in der Schweiz längst Kultur überschreitend geworden. Ausländische Missionare werden in die Schweiz geschickt, um den Schweizern das Evangelium wieder nahe zu bringen. Die Gesamtleitung der AGIK übernimmt Martin Voegelin, Exekutiv-Sekretär der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM).

Das Ressort 1 der AGIK, in der Verantwortung von Martin Saegesser, Missionsleiter der MEOS, wird weitgehend so weiterarbeiten wie dies die AfA bisher schon tat: Missionare in der Ausländermission sowie Ausländergemeinden schulen und beraten. Die Ausländermissionskonferenz AMIKO wird neu zum „Forum für interkulturelle Mission in der Schweiz“

Eine Ansprechstelle für Missionen, Kirchen und Werke aus dem Ausland, die in der Schweiz evangelisieren wollen, möchte das Ressort 2 sein. Geleitet wird es von Samuel Kopp von Latin Link. Auch hier geht es dann um Schulung, Beratung und Vernetzung – keine leichte Aufgabe unter sendungsbewussten Afrikanern oder Asiaten. Sie werden wohl kaum als erstes die AGIK fragen, wenn sie voll Tatendrang und Missionseifer in der Schweiz ankommen.

Wie soll man mit abgewiesenen Asylsuchenden umgehen?

Gespannt darf man auch auf die Arbeit des Ressorts 3 sein, für das der Nationalrat und Geschäftsleiter der MSD Frutigen, Walter Donzé, vorläufig zuständig ist. Recht-liche und politische Beratung bei Migrations- und Integrationsfragen möchte die AGIK hier bieten und zwar sowohl für Ausländer selber wie auch für christliche Ge-meinden. Wie soll man beispielsweise mit „Sans-Papiers“ oder mit abgewiesenen Asylsuchenden umgehen?

An der Gründungsversammlung der AGIK empfahlen die Teilnehmenden bis auf eine Enthaltung einstimmig die Ja-Parole für die am 26. September zur Abstimmung vorliegenden beiden Verfassungsänderungen zur erleichterten Einbürgerung.

Weitere Informationen unter www.each.ch/sea/arbeitsgemeinschaften/

Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) ist eine Bewegung von Christinnen und Christen aus reformierten Landeskirchen, evangelischen Freikirchen und christlichen Organisationen. Sie besteht aus 90 lokalen Sektionen mit rund 550 Gemeinden und 80 christlichen Organisationen. Die Basis der SEA auf rund 250 000 Personen geschätzt.

Datum: 08.09.2004
Autor: Fritz Herrli
Quelle: SEA

Werbung
Livenet Service
Werbung