Wie wir gerade gesehen haben, ist diese Botschaft der Versöhnung zwischen Gott und der Welt die Nachricht, die den Nachfolgern von Jesus Christus anvertraut wurde. Diese Botschaft soll öffentlich bekannt und verkündigt werden. Mission bedeutet also, dass wir Menschen helfen wollen, dieses oft zugeschüttete Verlangen nach einer Beziehung zu Gott wieder auszugraben und zu pflegen. Dieser Auftrag richtet sich jedoch nicht nur an einige wenige Menschen, sondern an jeden Einzelnen und die Gemeinde von Jesus als Ganze und hier die Ortsgemeinde im Speziellen. "Geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen in meine Nachfolge! Tauft sie und führt sie hinein in die Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist! Lehrt sie so zu leben, wie ich es euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer und überall bei euch, bis an das Ende dieser Welt" (Matthäus 28,19-20). Spätestens seit diesem Auftrag, den Jesus denen gegeben hat, die ihm nachfolgen, ist ein missionarischer Lebensstil für Christen keine Option mehr, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens. Im Epheser-Brief wird noch einmal darauf hingewiesen, dass Gott seinen Weg zu den Menschen, die ihn noch nicht kennen, bereits von Ewigkeit her geplant hat und damit eben nicht nur Superchristen beauftragt hat: "Ausgerechnet ich, der geringste unter allen Christen, darf allen Völkern verkünden, welch unermesslichen Reichtum Christus für jeden von uns bereithält. Allen darf ich erklären, was Gott, der das Weltall geschaffen hat, von Anfang an mit uns Menschen vorhatte und was bisher verborgen blieb" (Epheser 3,8-9). Gott hat gute Absichten für alle Menschen. Paulus will, dass jeder diese Nachricht zu hören und zu sehen bekommt. Aus diesem Grund hat er sein ganzes Leben dafür verwendet, die Botschaft weiterzugeben, zu vermitteln und anderen Menschen anzuvertrauen. Aber dabei sind wir niemals alleine. Christus ist, wie wir gesehen haben, immer mit seinem Heiligen Geist bei uns - egal, wo wir seinem Auftrag nachkommen: "Alle Völker sollen hören: Es gibt Vergebung der Sünden für jeden, der zu Gott umkehrt. Das soll zuerst in Jerusalem verkündet werden. Ihr selbst habt miterlebt, dass Gottes Verheissungen in Erfüllung gegangen sind. Ihr seid meine Zeugen. Ich werde euch Gottes Heiligen Geist geben. Bleibt hier in Jerusalem, bis ihr mit der Kraft des Heiligen Geistes ausgerüstet werdet!" (Lukas 24,47-49). "Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und Judäa, in Samarien und auf der ganzen Erde" (Apostelgeschichte 1,8). "Zeugen" nennt Jesus Christus seine Nachfolger. Sie bezeugen das, was Gott durch Jesus Christus für die Menschen getan und was er in ihrem Leben und im Leben anderer bewirkt hat. Das griechische Wort, das für "Zeugen" gebraucht wird, heisst übersetzt "Märtyrer" - und bezeichnet in diesem Kontext jemanden, der etwas miterlebt, etwas erfahren hat und es anderen unbedingt berichten muss.
Datum: 25.05.2006
Autor: Martin Bühlmann
Quelle: Gemeinde leben - Gemeinde lieben