Viel tiefer geht es bei den Menschen, die in Jesus Christus wirklich Licht sehen, Freude, Hoffung und das ewige Heil. Und auch das ist nur die eine Seite, denn neben dem hellen, freundlichen Christus gibt es eben auch den leidenden Christus. Weit weg von allem Gloria und Glanz. Der leidende Christus, das ist der Christus, der im Garten Gezemane völlig einsam und verlassen von seinen Jüngern mit dem Vater um Leben und Tod ringt. Das ist der Christus, den Menschen verraten und verkauft haben. Der Christus, der am Kreuz Blut und Wasser geschwitzt hat. Der Christus, der unter Schmerzen noch ein Bekehrungsgespräch geführt hat. Der leidende Christus, das ist der Christus, den sie verhöhnt und verspottet haben. Der Christus, auf den der Vater die Schuld, den Dreck, die Sünde der ganzen Welt gepackt hat. Es ist der Christus, der so in die tiefste Tiefe gedrückt ist, dass er selber schreit: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Aber: mal Hand aufs Herz: Ist das nicht gerade der Christus, der uns ganz besonders nah kommt, weil er mit seinem Leiden so dicht dran ist an unserem Leben, an dem, was wir durchleiden, an dem, was uns das Leben schwer macht? Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sehr ich in einer schwierigen Krankheitsphase diesen leidenden Christus gesucht haben, immer wieder habe ich in der Imagination unter diesem Kreuz gestanden. Sein Angesicht gesucht. Das war für mich der einzige Ort, an dem ich mich verstanden gefühlt habe in dieser ganz ganz schwierigen Zeit. Es ist wahr: Von diesem gekreuzigten Christus geht Heil aus. "Durch seine Wunden seid ihr heil geworden", sagt der Apostel Petrus in seinem ersten Brief. Dieser Satz soll uns durch den Tag begleiten. - Und natürlich auch durchs ganze Leben. Heil und Heilung ist nur dort möglich, wo einer durch alle Schwierigkeiten hindurch, den Sieg errungen hat. Auch und vor allem über Sünde, die uns mit urgewalt von Gott getrennt hat. Doch das ist Vergangenheit. Wir dürfen uns alle am Kreuz einfinden, um Heil und Heilung zu erfahren. Versuchen Sie's. Es gilt nur, sich auf den Weg zu machen, um das zu erleben: "Durch seine Wunden seid ihr heil geworden."
Datum: 25.11.2003
Autor: Ulrike Schild
Quelle: ERF Deutschland