Paulus setzt hohe Massstäbe damit, wie er sich darum bemüht, dass andere zum Glauben kommen. Verleugnet er sich dabei nicht selbst? Wo bleibt da seine Persönlichkeit? Muss sich der Glaubende immer und jedem anpassen? Wird man damit nicht unglaubwürdig und wetterwendisch? Paulus würde heftig widersprechen. Ihm geht es weder um Selbstverleugnung noch darum, anderen nach dem Mund zu reden. Er ist sich seiner selbst mehr als bewusst, wenn er sagt: „Ich bin frei von jedermann.“ Aber damit jeder das Evangelium verstehen kann, versucht er, sich in jeden hineinzuversetzen. Neudeutsch sprechen wir von Empathie. Paulus wird von der Liebe zu den Verlorenen angetrieben, und letztlich erkennt (und verwirklicht) er sich und Gottes Gnade auf diesem Weg umso mehr.
„So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist.“ Epheser 3,18Datum: 02.02.2012