Eine innovative Strategie

Die Streams Ministries sandte ein "Traum Team" nach Salt Lake City, Utah, zu den Olympischen Spielen 2002. Eines Abends sassen ein paar Leute von diesem Team in einem Starbucks Kaffee zusammen und diskutierten über Träume. Dabei beobachteten sie die Leute um sich herum und bemerkten, dass viele interessiert das Gespräch verfolgten. So begannen die Teammitglieder, diese Menschen zu fragen, ob sie einmal einen Traum gehabt hätten, über den sie gerne mehr erfahren würden.

Eine Journalistin einer Nachrichtenagentur setzte sich dazu und erzählte von ihrem Traum. Als das Team den Traum auslegte, trat ein erstaunter Ausdruck auf ihr Gesicht. Sie setzte sich an ihren Platz zurück und sagte zu ihrem Freund: "Wow, hast du das gehört?". Viele Leute im Kaffee wollten nun auch mehr über ihre Träume erfahren und drängten sich um das "Traum Team". Es handelte sich meistens um Teenager und junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren. In den nächsten Stunden waren die Teammitglieder damit beschäftigt, die Träume von etwa 50 Leuten zu deuten und auszulegen.

Aufgrund solcher Erfahrungen bin ich zum Schluss gekommen, dass prophetische Evangelisation, damit meine ich das Zusammenwirken von der Verkündigung der guten Botschaft und dem gleichzeitigen Hören auf Gott, eine innovative Strategie ist, die zum Wachstum der Gemeinde führt und es Menschen einfach macht, Jesus kennen zu lernen.

Zeichen und Wunder

John Wimber hat in den 80er Jahren den Begriff "power evangelism" eingeführt und geprägt. Damit meinte er die Nützlichkeit von Zeichen und Wundern, aber auch von Heilungen, wenn es darum geht, Menschen zu Jesus zu führen. Er sagte: "Es war Jesus' Absicht, dass das Königreich Gottes auf dieselbe Weise verbreitet wird, wie er es selbst verbreitet hat: nämlich durch "power evangelism", das heisst, dass die gute Botschaft rational vermittelt wird, gleichzeitig aber die Grenzen des Verstandes sprengt. Die Erklärung der guten Nachricht geschieht durch die Demonstration von Gottes Kraft, durch Zeichen und Wunder. Kraftvolle Evangelisation ist eine spontane, vom Heiligen Geist inspirierte Erklärung der guten Botschaft.

Noch einen Schritt weiter ging John Wimber, wenn er von prophetischer Evangelisation sprach. In den letzten 20 Jahren haben sich Tausende bekehrt, weil sie Zeugen von Zeichen, Wundern und Heilungen wurden und kraftvolle Evangelisation erlebten. Ich bin überzeugt, dass dieser Trend auch in den nächsten Jahren anhalten wird. Aber ich glaube auch, dass viele Menschen durch prophetische Evangelisation, also unter anderem durch Traumdeutung, prophetische Worte und Bilder, zu Jesus finden werden. In Joel 2, 28 hat Gott seiner Kirche versprochen, seinen Geist auf alles Fleisch auszugiessen: "Eure Söhne und Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben und eure jungen Männer Visionen."

Frucht bringen

Heute ist es so, dass viele Christen Prophetie befürworten. Unglücklicherweise gilt dies nicht für die Traumdeutung, manche haben Mühe, Träume als eine Möglichkeit von Gottes Reden mit uns zu sehen. Das ist schade, denn Gott spricht zu uns in er Nacht. Wie wir in der Bibel lesen können, hat er das schon immer getan. Gott ist immer noch Gott und vollbringt die gleichen wunderbaren Dinge,von denen uns schon die Bibel berichtet. Die Schlussfolgerung von Joel 2 ist, dass Prophetie, Träume, Visionen, Zeichen und Wunder dazu da sind, Frucht zu bringen.

Sinn und Bedeutung der Traumdeutung

Die Hebräer haben um den Wert und die Wichtigkeit von Träumen gewusst. Sie wussten, dass Gott es liebt, durch Metaphern zu sprechen. In Hiob 33,14-16 bezeugt Elihu die Tatsache, dass Gott zu uns spricht, wenn wir schlafen: "Gott spricht immer wieder, auf die eine oder die andere Weise, nur wir Menschen hören nicht darauf. Gott redet durch Träume, durch Visionen in der Nacht, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt. Sie liegen da und schlummern, doch dann erschreckt er sie mit seiner Warnung, und sie hören aufmerksam zu." Für Elihu und Hiob war es offensichtlich, dass Gott durch Träume spricht.

Der Prophet Jeremia (Jeremia Kapitel 23, Vers 25 und Kapitel 27, Vers 9) wie auch Sacharja (Kapitel 10, Vers 2) warnen vor "falschen Träumen", weil sie wussten, wie wichtig die "wahren Träume" von Gott sind. Sogar der jüdische Historiker Philon aus dem ersten Jahrhundert sprach davon, dass Gott uns Träume schenkt, um uns über die geistliche Welt aufzuklären.

Schon die frühen Kirchenväter und Kirchenmütter sahen in Träumen eine Möglichkeit, wie Gott zu uns spricht. Tertullian von Karthago, er hat im 2. Jahrhundert nach Christus gelebt, hat gesagt: "Fast die Mehrheit der Menschen bezieht ihr Wissen aus Träumen von Gott". Auch das erste Glaubensbekenntnis, das die Dreieinigkeit erwähnt, geht auf einen Traum zurück, den Gregor Thaumaturgus gehabt hat. Hieronymus, er war Theologe und hat im 4. Jahrhundert erstmals die Bibel auf Latein übersetzt, hat sich aufgrund eines Traumes von Gott zum Christentum bekehrt.

Gott hat nie aufgehört, zu Männern und Frauen zu sprechen, die seine Stimme hören wollen. Träume sind ein so wichtiges Kommunikationsmittel zwischen Geist und Fleisch, dass der Feind immer wieder versucht, es zu verfälschen und in Verruf zu bringen. Wieso haben gerade die Esoteriker keine Mühe mit Träumen und wir Christen, die wir uns gewöhnt sind, Gottes Stimme zu hören, tun uns schwer damit? Gott hat diese Verbindung zwischen seinem und unserem Geist nicht umsonst erschaffen.

Artikel zumThema:
Durch Traumdeutung den Herzen der Menschen begegnen

Autor: John Paul Jackson, Gründer und Vorsitzender von Streams Ministries