«Reisen des Todes» eindämmen

Christen in Italien wollen tausend Flüchtlinge aufnehmen

Evangelische Gruppen aus Italien wollen der Flüchtlingskrise begegnen, indem sie «Reisen des Todes» eindämmen. Konkret planen die Christen, tausend Flüchtlinge aufzunehmen.
Flüchtlinge auf einem Boot
Für Flüchtlinge ist die Bibel in ihrer Muttersprache eine Heimat in der Fremde.

In einem Pilotprojekt wurden letzte Woche tausend Visen von der ökumenischen Mission ausgestellt. Das rund 1,4 Millionen-Dollar-Programm wird vorwiegend von der evangelischen Waldenser Gemeinde getragen. Die Initianten sind Christen, die Kandidaten für den Transfer sind teils Christen und teils Muslime.

Leiter der protestantischen Gemeinden Italiens und der in Rom ansässigen St. Egidio Gemeinschaft baten die italienischen Behörden, humanitäre Visa für tausend Flüchtlinge auszustellen, die in Camps im Libanon, Marokko und Äthiopien angekommen sind.

Erste 100 Flüchtlinge kommen bald

Das erste Ziel ist nun der Flug der ersten Gruppe aus einem libanesischen Camp. Die rund hundert verletzlichsten Flüchtlinge – darunter vorwiegend Syrer, die krank, behindert oder alt sind sowie alleinstehende Frauen mit kleinen Kindern – sollen herausgeholt werden. Dies soll Ende Januar oder zu Beginn des Februars über die Bühne gehen, sagt Marco Impagliazzo, Präsident der St. Egidio Gemeinschaft.

Es sei eine exemplarische Vereinbarung, um die «Reisen des Todes» und das Ausdehnen der Schlepperei zu verhindern, wird Impagliazzo von der «Associated Press» zitiert. Er hoffe, dass Italien mehr solche Visa ausstellt.

Beispiel soll Schule machen

Impagliazzo hofft, dass auch andere europäische Nationen diesem Beispiel folgen. Die Ankommenden werden ebenfalls in den Asylprozess kommen und mit Unterkunft, Medizin und Bildung versorgt.

Die UN-Flüchtlingsagentur teilt mit, dass sie solche privaten Sponsorings begrüsse, damit Bedürftige rasch in Sicherheit kommen und ein neues Leben in einem Drittland finden können.

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Datum: 26.01.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Today / Guardian

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