Oberhirte im Amt

Felix Gmür zum Bischof geweiht

Der Luzerner Priester Felix Gmür ist am Sonntagnachmittag in Olten feierlich zum Bischof des Bistums Basel geweiht worden. Der erst 44-jährige neue Oberhirte wählte als Leitspruch einen Satz des Apostels Paulus: «Begreift, was der Wille des Herrn ist.»
Felix Gmür. (Foto: Bistum Basel)

Gmür betonte in einer schriftlichen Begründung, dass man Kirche, Christin, Christ oder Bischof niemals allein sei. Das Motto gelte darum für die ganze Bistumskirche. Das Bistum Basel, das sich über zehn Kantone erstreckt, ist mit mehr als einer Million Gläubigen das grösste Bistum der Schweiz.

Nicht mit eigenen Visionen führen

Gmürs Vorgänger im Amt Kurt Koch, inzwischen Kardinal, verglich in seiner Predigt die Aufgabe des Bischofs mit jener des Gottesknechtes aus dem Buch des Propheten Jesaja: Menschen zu Gott zu führen und sie um ihn zu versammeln. Dafür müsse ein Bischof Moderator sein. Zudem sei er als Seher gefordert – allerdings nicht mit eigenen Visionen: «Ein Bischof muss von Gott her sehen und die eigene Person zurücknehmen.»

Freundschaft gegen Wunden

Der neue Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds, Gottfried Locher, lud den neuen Bischof zur persönlichen Freundschaft ein: «Freundschaften heilen die Wunden jener Christenheit, die zur Einheit berufen ist.» Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey unterstrich in ihrem Grusswort, die Kirchen sollten der Gesellschaft in ethischen und moralischen Fragen helfen. Sie verurteilte die Anschläge auf Christen im Nahen Osten und forderte die Kirchen auf, zusammen mit der Politik den Fundamentalismus zu bekämpfen.

Votum der Basis

Felix Gmür wurde am 7. Juni 1966 in Luzern geboren. Am 8. September 2010 wurde er vom 18 Mitglieder umfassenden Basler Domkapitel zum Nachfolger des an die Römische Kurie berufenen Kurt Koch gewählt (diese Form der Wahl durch die Ortskirche ist einzigartig). Papst Benedikt XVI. bestätigte die Wahl am 23. November. Zum Zeitpunkt der Wahl zum Bischof war Gmür Generalsekretär der Schweizer Bischofskonferenz.

Die Weihe fand in Olten statt, weil ein Brandanschlag den Chor der Kathedrale in Solothurn verwüstet hatte. Ein 61-jähriger Schweizer hatte am 4. Januar Benzin beim Altar auf den Teppich geleert und mit einer Kerze angezündet. Die Kathedrale wurde beschädigt und bleibt voraussichtlich bis Herbst 2012 geschlossen.

Datum: 17.01.2011
Quelle: Kipa / NZZ

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