Ex-Skateboarder Jay Haizlip

«Hätte Jesus mich nicht befreit, wäre ich heute nicht hier»

Er gehörte zu den Pionieren auf der Skateboard-Rampe und im Pool-Skaten. Doch die Drogensucht führte Jay Haizlip ins Gefängnis und an den Rand des Todes. Einmal wurde er nach einer Überdosis für tot gehalten. Heute leitet er eine Gemeinde, die von ehemaligen Skatern, Ex-Gang-Mitgliedern und früheren Stripperinnen besucht wird. Sie finden dort den, der auch Jay Haizlip errettet hat.
Jay Haizlip
Früher Skater, heute Pastor: Jay Haizlip

Der Duft von Marihuana war Jay Haizlip bestens bekannt. Im Alter von fünf Jahren war er erstmals high – und drei Jahre später war er dies regelmässig. Mit zwölf handelte er mit dem Kraut und Kokain kam dazu. Selbst seine erste Liebe, das Skateboard, konnte ihn nicht aus der tödlichen Spirale retten.

Dabei gehörte er schon in seinen Teenagerjahren zu den Pionieren auf der Rampe und beim Pool-Skaten. Er zog in seinen mittleren Teenagerjahren von seinem Heim in Alabama weg nach Südkalifornien, um sich ganz dem Skateboarden zu widmen – doch die Drogensucht war stärker…

Ein Weihnachtsgeschenk verändert alles

«Als ich zehn Jahr alt war, änderte ein kleines Plastik-Skateboard mein Leben. Alles, was später in meinem Leben geschehen sollte, wurde durch dieses Weihnachtsgeschenk verändert», erinnert sich Jay Haizlip. Er wuchs mit all den Skate-Stunts auf. «Das Adrenalin hilft, die Angst zu überwinden.»

Ein früherer Skate-Profi, Stacy Peralta, sagte einst, dass einen das Skaten «high» werden lässt. Dennoch war Jay Haizlip auch von Drogen high – er begründet: «Ich wuchs um rauchende Hippies auf.» Es war Teil vom Lebensstil, den er kannte. Einmal war er dem Tod nahe. «Drei Tage lang nahm ich 'Meth'. Ich brach mit einer Überdosis zusammen. Alle dachten, ich wäre tot und man liess mich liegen. Ich weiss nicht, wie lange ich da lag.» Irgendwann konnte er sich aufrappeln. «Die Leute sagten zu mir: 'Mann! Wir können gar nicht glauben, dass du noch lebst!'»

«Der Tod wäre eine Befreiung»

Mehrfach habe er darüber nachgedacht, sein Leben zu beenden. «Als ich zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, war ich so leer, dass das Sterben für mich wie eine Befreiung aussah.»

Marihuana ist laut Haizlip gefährlich. «Es gibt da viele chemische Stoffe drin, die noch nicht Mal identifiziert sind.» Er höre manchmal Menschen sagen, dass Gott Cannabis geschaffen hat. «Aber Gott schuf auf das giftige Efeu und wir rauchen es nicht.»

Der einzige Grund, warum er noch am Leben ist, sei die Gnade Gottes. «Hätte Jesus mich nicht befreit, wäre ich heute nicht mehr hier.» Zuvor habe er mit aller Kraft während zwei Jahren versucht, sein Leben zu ändern. «Ich machte Programme und ging in Behandlungszentren. Mein Lebensstil quälte mich und ich wollte frei sein.»

Von der Reha an die Kokain-Party

Einmal kam er aus dem Zentrum raus. «Noch am gleichen Wochenende war ich auf einer Party und nahm Kokain. Am Sonntag um neun Uhr morgens war ich dann wieder daheim und sass auf der Bettkante.» Zu diesem Zeitpunkt war er verheiratet und er hatte einen Sohn. «Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich, dass meine Sucht alles zerstörte.»

Bis zu diesem Zeitpunkt habe er noch nicht an Gott gedacht. «Doch an diesem Morgen betete ich: 'Gott, wenn du real bist, bitte hilf mir!’'» Dieses Gebet löste einen Prozess aus.

Kurz darauf war er auf dem Weg zu einem Drogendeal. «Doch Gott stellte mir jemanden auf den Weg, der mit mir über Jesus zu sprechen begann, wie ich es noch nie gehört hatte. Ich fragte ihn, wie ich gerettet werden kann. Ich dachte: 'Ich werde gerettet und mache dann anschliessend den Drogendeal.'» Der Mann öffnete die Bibel und zeigte eine Passage aus dem Römerbrief, in der steht, dass wer von Herzen glaubt und bezeugt, dass Christus der Herr ist, gerettet wird. «Wir beteten zusammen und all die Last wurde von mir weggenommen. Von diesem Moment an habe ich keine Drogen mehr konsumiert.»

Predigt auf dem Trottoir

Nun wollte er seine Mitmenschen erreichen. Er ging mit einem Lautsprecher in seine frühere Nachbarschaft und begann abends um elf Uhr, wenn sich alle Leute auf der Strasse befinden, zu predigen. «Ich begann mit: 'Hey, ihr kennt mich. Ich war hier und wurde high. Doch nun ist Jesus in mein Leben gekommen und er kann auch deines ändern.'»

Sie dachten, er wäre verrückt, merkten dann aber, dass die Veränderung echt war. Bald hörten ihm bis zu hundert Leute zu. Zwischenzeitlich kehrte er nach Alabama zurück, spürte jedoch, dass er in Kalifornien eine Gemeinde gründen sollte. Und so gründete er mit einer Handvoll zerbrochener Leute eine Gemeinde namens «The Sanctuary».

Bentley neben Einkaufswagen

«Wir erreichen viele Menschen. Bei uns sind frühere Skateboard-Profis, Athleten, ehemalige Gang-Mitglieder, einstige Stripperinnen und viele andere Menschen. Einmal parkte ein Bentley neben einem Parkplatz, auf dem ein Obdachloser seine ganze Habe in einem Einkaufswagen stehen hatte.»

Viele Menschen wurden in seiner Gemeinde durch den verändert, der auch Jay verändert hat: Jesus Christus. Er erinnert zum Beispiel an einen Skater namens Aaron, der schwer drogensüchtig war und wegen verschiedener Straftraten verurteilt war. Er begann sich im Umfeld der Gemeinde aufzuhalten und kam Christus immer näher. «Eines Tages waren wir gerade am Taufen und der letzte war gerade fertig. Da hörten wir, wie jemand ins Wasser sprang. Es war Aaron, mitsamt seinen Kleidern. Er wollte ebenfalls getauft werden.» Zusammen mit seiner Familie arbeitet er heute in der Gemeinde von Jay mit. «Ich weiss, dass Gott jeden von allem befreien kann.»

Nun sollen weitere Gemeinden in verschiedenen Städten gründet werden, darunter auch eine in London.

Datum: 14.05.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch / reallifestories / 700Club

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