Kircheneintritt

Pfarrerin findet via Instagram neue Kirchenmitglieder

Pastorin Josephine Teske
Dass Menschen in eine christliche Kirche eintreten, ist für gewöhnlich kein Thema einer Nachrichtensendung. Die Tagesthemen zeigen, wie sich eine junge Pfarrerin um Mitglieder müht.

In den Fernseh-Nachrichten des Abendprogramms ist Kirche meist dann ein Thema, wenn es um Missbrauch oder den Mitgliederschwund geht. Die Tagesthemen berichten nun im Zusammenhang schwindender Kirchenmitglieder über Bemühungen, mit denen die Kirche Menschen zum Eintritt bewegen will. Ein Beitrag vom Sonntag schildert unter anderem, wie sich eine junge Pfarrerin gegen den Trend stellt und jenseits klassischer Formate Menschen für den christlichen Glauben gewinnt.

Zeitgemässe Sprache und Social Media

In dem Beitrag von Benedikt Scheper berichtet Pfarrerin Josephine Teske von der Taufe einer erwachsenen Frau. Weil die Dame der Pfarrerin auf Instagram gefolgt sei, habe sie ein «Ja» zur Kirche gefunden, obwohl sie an der Institution noch Zweifel habe. «Wenn Kirche mit all den Klischees und Vorurteilen aufräumen kann, dann kommen die Menschen auch wieder», erklärt Teske.

Die Pfarrerin hat auf Instagram mehr als 40'000 Follower. Kirche müsse unbedingt dort sein, wo die Menschen seien, sagt Teske. Dazu gehören «natürlich Social Media» und alle verfügbaren Plattformen. Teske rät in dem Bericht zum achtsamen Gebrauch von Sprache. Kirche müsse eine zeitgemässe Sprache sprechen und dürfe sich «nicht hinter jahrhundertealten Floskeln verstecken».

Dem Trend zum Trotz

Der Hauptpastor der Sankt-Petri-Kirche in Hamburg, Jens-Martin Kruse, bewertet in dem Beitrag die Situation der Kirchen angesichts schwindender Mitgliederzahlen als «ernst und dramatisch». Dennoch versuche die Kirche mit ihren Möglichkeiten, «ganz nahe bei den Menschen zu sein». Dem Trend zum Trotz treten in Sankt-Petri wöchentlich Menschen wieder in die Kirche ein.

Mit unterschiedlichen Angeboten will Kruse weiterhin die Neugier der bis zu 100'000 Menschen wecken, die täglich an seiner Kirche – die auch eine «Wieder-Eintrittsstelle» ist – in der Hamburger Innenstadt vorbeikommen. «Das ist ein kleines Wunder des Evangeliums», sagt Kruse in dem Bericht flüsternd, als sich in der Kirche eine Gruppe von Menschen am Sonnabendmittag versammelt hat, um gemeinsam zu singen und zu beten.

Datum: 19.01.2023
Autor: Norbert Schäfer
Quelle: PRO Medienmagazin

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