Übersetzung: Hoffnung für Alle 7,40-43 Jesus konnte seine Gedanken lesen und bat Simon höflich um Erlaubnis, ihm "etwas zu sagen". Mit unübertroffener Fertigkeit erzählte der Herr die Geschichte vom "Gläubiger" und seinen "zwei Schuldnern". "Der eine schuldete" hundert Mark, der andere zehn. Als beide "nicht zahlen konnten", erliess er beiden die Schuld. An diesem Punkt fragte Jesus Simon, welcher von den beiden Schuldnern den Gläubiger "am meisten lieben" werde. Der Pharisäer antwortete ganz richtig: "Ich denke, dem er das meiste geschenkt hat." Indem er das zugab, verurteilte er sich selbst, wie Jesus ihm nun zeigte. 7,44-47 Von dem Zeitpunkt an, als Jesus "hereingekommen" war, hatte diese Frau ihre Liebe über ihn ausgeschüttet. Der Pharisäer dagegen hatte ihn recht kühl empfangen und ihm noch nicht einmal die üblichen Höflichkeiten erwiesen, wie die Fusswaschung, den Freundschaftskuss und Öl für das Haupt. Warum dieser Unterschied? Die Frau wusste, dass ihr viel "vergeben" worden war, während sich Simon überhaupt nicht als Sünder fühlte. "Wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig." Jesus wollte damit nicht sagen, dass der Pharisäer nicht auch ein grosser Sünder sei, sondern er betonte, dass Simon noch nie seine grosse Schuld erkannt hatte und ihm vergeben worden war. Wenn das der Fall gewesen wäre, so hätte er den Herrn so sehr wie die Hure geliebt. Wir sind alle grosse Sünder. Wir alle wissen, wie gross Jesu Vergebung ist. Wir alle können den Herrn deshalb "viel lieben". 7,48 Jesus erklärte dann öffentlich, dass die Sünden der Frau "vergeben" waren. Ihr war nicht vergeben, weil sie Jesus liebte, sondern ihre Liebe war die Folge der Vergebung. Sie liebte viel, weil ihr viel vergeben war. Jesus nahm diese Gelegenheit wahr, um ihr öffentlich die Vergebung der Sünden zuzusprechen. 7,49.50 Die anderen Gäste stellten bei sich das Recht Jesu in Frage, "Sünden" zu vergeben. Das natürliche Herz hasst die Gnade. Doch Jesus versicherte "der Frau" nochmals, dass ihr "Glaube" sie "gerettet" habe und dass sie "in Frieden" gehen solle. Das ist etwas, das kein Psychiater kann. Sie mögen zwar Schuldkomplexe wegerklären können, doch sie können niemals den Frieden und die Freude geben, die Jesus schenkt. Das Verhalten unseres Herrn, hier mit einem Pharisäer am Tisch zu sitzen, wird von einigen Menschen ins Feld geführt, wenn sie Freundschaften mit unbekehrten Menschen rechtfertigen wollen oder die Gewohnheit, an ihren Vergnügen teilzunehmen. Ryle warnt hier: Wer ein solches Argument benutzt, sollte wohl daran tun, sich des Verhaltens des Herrn bei dieser Gelegenheit zu erinnern. Er nahm das "Werk seines Vaters" mit an den Tisch des Pharisäers. Er legte gegen die Schuld des Pharisäers Zeugnis ab. Er erklärte dem Pharisäer das Wesen der geschenkten Vergebung der Sünden und das Geheimnis echter Liebe zu ihm. Wenn Christen, die für enge Freundschaften zu Unbekehrten plädieren, ihre Häuser im Geist unseres Herrn besuchen, so reden und sich verhalten, wie er es tat, dann sollen sie auf jeden Fall damit fortfahren. Doch reden und verhalten sie sich am Tisch ihrer unbekehrten Freunde so wie Jesus am Tisch Simons? Diese Frage sollten sie vorher beantworten.21)Kommentar
Datum: 30.12.2007
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald