Wie das Ei zum Osterei wurde

Osterei

Die ersten Hinweise für ein jährliches Osterfest finden sich im zweiten Jahrhundert. Ostern gilt damit als das älteste christliche Jahresfest. Im Jahr 325 bestimmte das Konzil von Nicäa den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond als Ostertermin. Seither wird das Auferstehungsfest frühestens am 22. März und spätestens am 25. April begangen.

Das Osterfest geht aus einer urchristlichen Passah-Feier hervor, die sich aus dem jüdischen Passah-Fest entwickelte. Trotz der Loslösung vom Judentum blieben wichtige Parallelen bestehen: Passah, die Erinnerung an den Auszug der Juden aus Ägypten, liegt in zeitlicher Nähe zu Ostern.

Nahezu alle Inhalte des Passah-Festes haben ein Gegenstück in der christlichen Symbolik. So erinnert das Osterlamm, das aus dem an Passah geschlachteten Lamm hervorgeht, an das Sühneopfer Jesu.

Palmsonntag

Eng verbunden mit Ostern ist der Palmsonntag, eine Woche vor Ostern. Der Name Palmsonntag (Palmarum) tauchte zuerst um 600 n. Chr. In Spanien und Gallien auf. Er ist nach dem Palmenstreuen beim Einzug Christi in Jerusalem benannt, wie es im Evangelium nach Matthäus (Kapitel 21, Verse 1-11) beschrieben ist. Palmarum bildet den Auftakt der Karwoche, in deren Mittelpunkt das Leiden und Sterben von Jesus steht.

In den evangelischen Kirchen ist der Palmsonntag traditionell als Konfirmationstag beliebt, an dem die Konfirmanden auch mit grünen Zweigen in die Kirche einziehen. In katholischen Gemeinden finden am Palmsonntag die Palmweihe und die Palmprozession statt.

Mit dem Palmsonntag am 24. März 2002 beginnt für Christen die wichtigste Woche des Kirchenjahres, die Karwoche. In dieser Zeit wird in den Gottesdiensten an das Leiden und Sterben Jesu sowie an die Auferstehung Christi von den Toten erinnert. Am Vorabend des Karfreitags gedenken die Christen des letzten Mahls Jesu mit seinen Jüngern. Anschliessend, so berichtet das Neue Testament, verbrachte Jesus die Nacht in Todesangst, während seine Jünger schliefen. An die Angst dieser Nacht erinnert der Name Gründonnerstag, der sich nicht von der Farbe Grün ableitet, sondern vom althochdeutschen "Grunen", dem "Greinen" oder Weinen.

Auch die Bezeichnung der Karwoche stammt wohl aus dem Althochdeutschen. "Kara" bedeutet Klage, Trauer, die am Todestag Jesu, dem Karfreitag, im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht

Wo bleibt der Osterhase?

Die älteste Quelle eines eierlegenden Hasen stammt aus dem Jahre 1682. So wissen wir zumindest in etwa das Alter von Meister Lampe. Nur gab es auch schon früher Legenden von eierlegenden und eierbringenden Tieren. Der Hase war schon in früheren Zeiten eine wichtige Figur so auch ein Zeichen der Fruchtbarkeit. Auch sonst wurde ihn manch magisches zugeschrieben.

Eine etwas unromantische Erklärung könnte jedoch auch folgende Erklärung sein: "Im Mittelalter wurden zum Osterfest Gebildbrote in Form eines Lammes, als ein Symbol des Passahfestes bzw. des Sühneopfers Jesu, gebacken. Etymologen (Brauchtumsforscher) glauben nun, dass einigen zeichnerisch Unbegabten ihr Lamm so misslang, dass es eher der Form eines Hasen glich. Wie auch immer dieses gewesen sein mag, heute ist der Osterhase nicht mehr von Ostern wegzudenken.

Ei wird zum Osterei

Das bekannteste Ostersymbol ist das Osterei. Wie sehr es uns an die Auferstehung, an den Sieg Jesu über den Tod erinnern, verdeutlicht die folgende Geschichte. Katharina war eine Königstochter im Ägypterland. Sie lebte vor langer, langer Zeit in der Stadt Alexandria. Damals herrschte dort der Kaiser von Rom. Er hiess Maxentius und war der mächtigste Mensch der Welt. Eines Tages besuchte er seine Stadt Alexandria. Er liess Katharina zu sich kommen. Sie sollte ihm von Jesus erzählen. Er hatte nämlich erfahren, dass sie eine Christin war. Katharina kannte viele Jesusgeschichten. Der Kaiser hörte gespannt zu. Ihm gefiel das, was Jesus unter den Menschen getan hatte. Alle seine Ratgeber wunderten sich darüber. Der Kaiser hatte nämlich die Christen verfolgt. Vielen waren auf seinen Befehl getötet worden. Katharina erzählte vom Leben Jesu, von seinem Sterben und schliesslich auch, dass er von den Toten auferstanden sei.

"Von den Toten auferstanden?" fragte der Kaiser verblüfft. Katharina nickte. Da lachte der Kaiser laut und rief: "Das will ich dir nur glauben, wenn du aus einem Stein neues Leben erwecken kannst." Katharina ging betrübt davon. Aber dann kam ihr ein Gedanke. Sie kaufte von einem Bauern ein beinahe ausgebrütetes Entenei. Damit ging sie am nächsten Tag zum Kaiser. "Na, willst du es versuchen?" spottete der.

Sie hielt ihm das Ei entgegen. Die junge Ente riss einen Spalt in die Schale. Der Kaiser schaute geduldig zu, wie sich das kleine Tier aus dem Ei befreite. Der Spott wich ihm aus dem Gesicht. "Scheinbar tot", sagte Katharina. "Scheinbar tot und doch Leben".

Es heisst, dass der Kaiser sehr nachdenklich geworden sei. So ist das Ei zum Osterei geworden als Zeichen für das, was kein Mensch begreifen kann: Christus ist auferstanden.

Datum: 12.04.2002
Autor: Bruno Graber
Quelle: Jesus.ch

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