Mit Angst umgehen
Wir werden durch die Angst beherrscht. Angst vor schlechten Nachrichten; Angst, bei der Universität oder dem Arbeitgeber, den man sich gewünscht hätte, nicht angenommen zu werden; Angst vor Insekten und anderer Pest; Angst vor der Dunkelheit; Angst in Beziehungen zu versagen; Angst vor dem Alter; Angst auf der Strasse zu laufen; Angst den Arbeitsplatz zu verlieren; Angst, dass ein Geschäftsabschluss platzt; Angst vor Übergriffen; Angst vor dem Sterben. Wir haben sogar Angst davor, zu wissen, wovor wir uns ängstigen sollen!
Die älteste Beschreibung von Angst steht in der Bibel. Nachdem er erschaffen wurde, um im Para-dies zu leben, brachte der tragische Ungehorsam des ersten Menschen ihn zum ersten Mal in einen Angstzustand. "Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich..." sagt Adam. In der ganzen Bibel stehen mehr als 400 mal Variationen der Worte "Furcht" und "ängstlich".
In einem der Psalmen, die am meisten zitiert werden, steht die einmalige Aussage: "Du brauchst keine Angst zu haben vor den Gefahren der Nacht oder den heimtückischen Angriffen bei Tag. Selbst vor der Pest, die im Dunkeln zuschlägt, oder dem tödlichen Fieber, das am hellen Tag die Menschen befällt, fürchtest du dich nicht" (Psalm 91, 5+6).
Der Satz "Du brauchst keine Angst zu haben" steht hervor mit der Kraft des 11. Gebotes. Er scheint auf gleicher Ebene zu stehen wie "Du sollst dir kein Bildnis machen", "Du sollst nicht töten", "Du sollst nicht begehren deines nächsten Weib" oder "Du sollst nicht stehlen". Gott belehrt den Menschen: "Du sollst keine Angst haben". Das ist nicht nur ein Vorschlag. Für Den, der den Menschen für eine Liebesbeziehung geschaffen hat, ist Angst etwas Abartiges.
Der Schreiber des 91. Psalms war Augenzeuge einer Situation, die eine ganze Nation in Angst versetzt hat. Das ganze Land war durch dieses verheerende Gefühl gelähmt. Ein Riese hatte den König in Angst versetzt und seine ganze Armee erschreckt. Mit kindlichem Glauben und Vertrauen trat David gegen seinen ersten Riesen an und besiegte ihn. Er besiegte weitere im Laufe seines Lebens. David erklärt sein Geheimnis zum Erfolg: "Und ob ich schon wanderte im finstern Tal fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir..." (Psalm 23, 4 Luther).
Angst lähmt uns, beeinflusst und blockiert unser Urteilsvermögen. Der Löwe, der oft als König der Tiere bezeichnet wird, benutzt eine besondere Taktik, um sein Opfer zu beherrschen: er flößt ihm Angst ein. Zu diesem Zweck brüllt der Löwe. Die Beute ist angsterfüllt und wird besiegt. Das Opfer ist schon überwältigt, bevor der Löwe angreift. Das gleiche gilt für uns: Wenn wir der Angst nachge-ben, wird die Niederlage Wirklichkeit, bevor das befürchtete Ereignis eintritt - wenn es eintritt. Ex-perten behaupten, dass 95% der Dinge, die wir befürchten, nicht eintreffen, also verschwenden wir unsere Zeit mit Angst.
Der Apostel Petrus benutzte das Bild des Löwen, um auf folgendes hinzuweisen: "... der Teufel, euer Todfeind, schleicht wie ein hungriger Löwe um euch herum. Er wartet nur auf ein Opfer, das er verschlingen kann" (1. Petrus 5, 8). Die Strategie unseres geistlichen Feindes ist die gleiche: Uns durch Furcht zu unterdrücken. Aus diesem Grund erinnert uns die Bibel, wenn der Teufel "um" uns ist, dass der Herr uns mit Seinen Engeln "umstellt". Zwischen uns und dem Feind kämpfen unsere Beschützer im Auftrag des Herrn aller Liebe und aller Macht.
In vollem Bewusstsein über die Gefahr der Angst hinterlässt Jesus seinen Anhängern einen bemer-kenswerten letzten Hinweis:" "Ich habe von Gott alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten... Ich bin immer und überall bei euch, bis an das Ende dieser Welt!" (Matthäus 28, 18+20).
Herr erneuere in uns das Vertrauen, dass Jesus heute bei uns ist, und möge Seine Gegenwart alle unsere Ängste vertreiben!
Autor: Sergio Fortes
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Übersetzung: Vera Flohr, Bonn, E-mail Adresse: rainerflohr@t-online.de Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.
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Datum: 29.11.2004
Quelle: Montags Manna