Angst entsteht bei aktuellen Konflikten (oft in Form von sexueller Frustration, aber auch bei drohendem «Objektverlust»). Angst ist Ausdruck der Abwehr von (Trieb-)Spannungen zwischen Ich, Es und Über-Ich. Bereits Freud hat aber auch auf Anlagefaktoren hingewiesen. Ziel einer analytischen Behandlung wäre es, die Konflikte, die Triebspannungen und die damit verbundenen Ängste bewusst zu machen, und die Abwehr aufzulösen. Angst ist eine erlernte Reaktion auf unangenehme Situationen. Sie wird begleitet von vegetativen Symptomen, die einen Kreislauf von Angstauslöser – negative Gedanken – körperliches Missempfinden – weitere Angst – weitere negative Gedanken – Vermeidensverhalten erzeugen (siehe Grafik). Ziel der Therapie ist es, diesen Kreislauf zu durchbrechen, indem die betroffene Person ihre Symptome besser verstehen lernt, sie rational einordnen kann und andere Verhaltensweisen einübt. Angst wird durch komplexe hormonelle und biochemische Vorgänge im Gehirn und im vegetativen Nervensystem erzeugt. Störung der Neurotransmitter (GABA, Noradrenalin, Serotonin) im Frontalhirn und im limbischen System. Medikamente (insbesondere Tranquilizer) haben eine schlagartige Wirkung auf die Angst. Wichtigstes Element der ärztlichen Therapie ist deshalb eine ausreichend dosierte medikamentöse Therapie. Eine breit angelegte australische Studie an 3810 Zwillingspaaren zeigte, dass genetische Faktoren bis zu etwa 50 Prozent beeinflussten, wie «neurotisch» bzw. sensibel eine Person war. Als Faustregel können die Ursachen von Angsterkrankungen in der Drittelsregelung gefasst werden: - ein Drittel stammt aus vererbten Anlagen - ein Drittel ist auf eine schwierige Kindheit und Jugend zurückführbar - ein Drittel wird durch aktuelle Lebensbelastungen und fehlgeleitete Verarbeitungsmuster hervorgerufen. Die Modelle und ihr Stellenwert Jedes dieser Modelle enthält wichtige Beobachtungen. Ein umfassendes Verständnis der Angst muss folgende Aspekte umfassen: 1) DISPOSITION: ängstliche Grundpersönlichkeit 2) LEBENSGESCHICHTE: frühe Belastung z.B. durch Alkoholismus der Eltern 3) AUSLÖSERSITUATIONEN: z.B. öffentliche Blamage; z.B. Hundebiss 4) BEWÄLTIGUNGSMUSTER: übermässige Absicherung, Vermeidung etc. 5) BIOLOGISCHE ASPEKTE: Hirn-Biochemie, Neurotransmitter Dossier: www.angst.jesus.ch
Psychoanalytisches Modell
Kognitiv-Veraltenstenstherapeuthisches Modell
Biologisches Modell
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Datum: 17.12.2004
Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net