Aus der Hirnforschung

Die Biochemie der Depression

Die moderne Hirnforschung hat gezeigt, dass Gedanken und Handlungen in komplexer Weise vom Gehirn aus gesteuert werden. Wer in einer Depression steckt, denkt langsamer, während sein vegetatives Nervensystem (via Stresshormone) aber auf Hochtouren läuft. Die allgemeine Lebensenergie nimmt ab, die Neigung zur Angst nimmt zu. Dauerstress in der Depression Untersuchungen haben ergeben, dass ein Depressiver unter ähnlich starker Anspannung steht wie ein Marathonläufer: Beide verfügen sie über vergleichbare Mengen des Stresshormons Cortisol, je nach Phase bis zum Vierfachen des Normalwertes. Dies erklärt die erhöhte Neigung zur Angst, die innere Spannung und die vielfältigen vegetativen Symptome. Störungen des inneren Funkverkehrs Unser Gehirn ist ein komplexes Netzwerk. 10 Milliarden Nervenzellen und hunderte von komplexen chemischen Botenstoffen wirken zusammen. Jede Nervenzelle hat ca. 100 Fortsätze, die mittels einer Synapse Signale an andere Zellen weitergeben. Der «Funkverkehr» in unserem Gehirn ist intensiver als das gesamte Telefonnetz der Welt. Depressive Menschen nun haben weniger biochemische Überträgerstoffe (Neurotransmitter) in den Endungen der Nervenzellen, den Synapsen. Vor allem Noradrenalin und Serotonin sind nicht mehr im gleichen Ausmass vorhanden. Die Forschung ist weiterhin stark im Fluss. So entdeckt man immer mehr Rezeptoren, allein für Serotonin sind es mindestens sechs. Die einfachen Rezeptorenmodelle aus der Schulzeit weichen immer komplexeren Darstellungen und spiegeln damit etwas vom Wunder der Schöpfung wider. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, wie komplex die Störungen im Rahmen einer Depression sein können. Zum Dossier: www.depression.jesus.ch
Brain

Datum: 29.11.2004
Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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