Ja sagen zu sich
Es gibt in unserer Gesellschaft ein ungeschriebenes Gesetz: Mit den Stärken punkten wir, mit den Schwächen halten wir hinter dem Berg. Wir leben nicht wirklich mit unseren Schwächen und Stärken, sondern zeigen den anderen nur unsere Stärken. So versuchen wir die Situation auch für uns erträglich zu machen.
Schweigsam und beschämt
Manche verstummen, wenn im Gespräch Dinge zur Sprache kommen, in denen sie sich unfähig oder unterlegen fühlen. Das Gefühl des Unvermögens – bis hin zu Scham – ist bestimmend! Man würde sich am liebsten davonschleichen oder im Boden versinken.Am ehesten reden wir noch mit unseren Freunden oder Partnern über unsere Schwachpunkte. Aber manche schaffen selbst das nicht. Zu sehr drückt sie das Gefühl, nicht zu genügen: sei es die unvorteilhafte Figur, der fehlende berufliche Erfolg, die geringe Bildung, dass man nicht so witzig ist wie andere, dass man unsportlich oder nicht musikalisch ist oder nicht so gut reden kann etc.
Von uns selbst enttäuscht
Besonders schwer tun wir uns mit unseren Schwächen, wenn wir davon überzeugt sind, dass wir doch wirklich anders sein sollten. Sei es, weil wir eigene Erwartungen an uns haben oder es andere – Eltern, Freunde, Lehrer – uns so vermittelt haben.
So wären wir gerne anders. Wir sind von uns selbst enttäuscht und denken, dass unsere andere so nicht annehmen können oder wollen. Das erzeugt immer wieder grossen Frust und das Gefühl, abgelehnt zu sein.
Was also tun?
- Wer kein inneres «Ja» zu sich findet und dazu, wie er ist, der verschiebt sein Leben auf den Tag, an dem es - vielleicht, hoffentlich, irgendwann einmal - anders sein wird oder sein könnte. So leben wir wie in einem Warteraum und verpassen das reale Leben.
- Wir sollten einmal einen Strich ziehen unter die Situation, wie sie ist. Dauernder Frust darüber, wie man ist beziehungsweise nicht ist - das raubt Kraft und Lebensenergie!
- Es ist wichtig, einmal ganz ja zu sich, zu seiner Geschichte und seinen Schwächen zu sagen. Und ein solches «Ja» muss man immer wieder aussprechen, also einüben! Man sagt zu sich: «Ja, so bin ich.» Und: «Es ist, wie es ist.»
- Ein nächster Schritt ist, nicht nur sich selbst mit diesen Defiziten zu akzeptieren, sondern zu lieben.
- Zusätzlich hilft es, wenn man humorvoll mit den eigenen Schwächen umgehen kann. Das trägt sehr zur Entspannung bei.
Einer, der ja zu Ihnen gesagt hat
In Jesus begegnen Sie jemandem, der Sie, so wie Sie sind, ohne jeden Vorbehalt, annimmt und mag! Er hat sie so geliebt, dass er bereit war, sein Leben für Sie zu geben. Er hätte das auch getan, wenn Sie der einzige Mensch gewesen wären! Für jeden, der mit Jesus lebt, gilt eine unglaubliche Zusage: «Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben» (Die Bibel, Johannes-Evangelium, Kapitel 3, Vers 16).Buch zum Thema:
Selbstannahme – Kerstin Hack
Datum: 10.08.2012
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch