Alltagshelden

Deutscher Bürgerpreis zeichnet christliche Initiative aus

Eine christliche Initiative ist beim Deutschen Bürgerpreis 2008 in der Kategorie Alltagshelden ausgezeichnet worden. Die Arbeitsgemeinschaft für evangelistische Kommunikation (AFEK) wurde mit dem Preis für ihre Indianerfreizeiten für Kinder von Strafgefangenen geehrt.
Kinder und Erwachsene leben jeweils im August als Indianer und Trapper neun Tage lang in Tipis neben dem Forsthaus am Dünsberg in Biebertal.
Der Frankfurter Diplom-Kaufmann Friedhelm Baumgardt organisiert seit 14 Jahren Indianerlager für Kinder von Strafgefangenen.

Seit 14 Jahren organisiert der Verein unter dem Vorsitz von Friedhelm Baumgardt erlebnispädagogische Indianerfreizeiten in Mittelhessen. Die kostenlosen Freizeiten unterstützen nach Meinung der Jury die Entwicklung der Kinder zu «eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten, stärken ihr Selbstbewusstsein und fördern nicht zuletzt auch den Kontakt zum

inhaftierten Elternteil.» Denn ein wichtiger Aspekt sei, dass die Teilnahme an der Freizeit durch das straffällig gewordene Elternteil gebucht wird.

Manchmal sei diese Buchung das erste Positive, das die Kinder von jenem Elternteil hören und das ihnen das Gefühl vermittele: Meine Mutter, mein Vater denkt an mich.

Preis für Ehrenamt

Der Bürgerpreis der Initiative «für mich, für uns, für alle» – ein

Zusammenschluss von engagierten Bundestagsabgeordneten, den Städten, Landkreisen, Gemeinden Deutschlands und den Sparkassen – zeichnet seit 2003 beispielhaftes freiwilliges Engagement aus. Schirmherr der Initiative ist Bundestagspräsident Norbert Lammert. Mehr als 1‘800 Engagierte bewarben sich mit ihren Projekten um Deutschlands grössten bundesweiten Ehrenamtspreis.

Der Preis ist in jeder Kategorie mit 5‘000 Euro dotiert, die Nominierten erhalten jeweils 2‘500 Euro. Mit dem Geld will der Verein nach Angaben von Baumgardt damit neue Zelte anschaffen, um verschlissene Tipis auszutauschen.

Häuptlingskostüm statt Nadelstreifenanzug

Der Diplom-Kaufmann schlüpft jeweils im Sommer für zehn Tage aus dem Nadelstreifenanzug in das Häuptlingskostüm. In diesem Jahr hat er ein Indianerlager mit 53 «Indianern» und «Trappern» in Biebertal bei Giessen durchgeführt.

32 Mädchen und Jungen vor allem aus Hessen, aber auch aus Berlin, Kiel und Thüringen nahmen daran teil. 21 Mitarbeiter kümmerten sich um die Teilnehmer. «Die Kinder, die an dieser Situation am wenigsten Schuld haben, sind oft die Leidtragenden», so Baumgardt,

Die AFEK ist Mitglied im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau.

Link zum Thema: www.afek-ev.de

Datum: 16.12.2008
Autor: Lothar Rühl
Quelle: Livenet.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service