Facetten und Tipps

Nur kein Stress!

Noch schnell für die Lehrabschlussprüfung Mathe üben, später eine Pizza im Stehen herunterwürgen und dann ab zum Date, das man mit nassen Händen und verschwitztem T-Shirt empfängt. Dann geht's schnell zum Geldautomaten und 10 Minuten später sitzt man dann keuchend und müde im Kino.
stress

 
Stress pur, aber was kommt dann?

Stress als positive Energiequelle

Stress ist ein viel genanntes Wort, aber woher stammt der Begriff?

Eigentlich ist Stress ja etwas Gesundes: Wissenschafter erforschten zwischen 1920-30 das «Fight or Flight - Syndrom» (Kampf oder Flucht-Syndrom). Es entstand aus der Erkenntnis, das Tiere und Menschen in bedrohlichen Situationen mit bestimmten Stoffwechselprozessen reagieren. Dies wirkt sich auf die Seele sowie auf den Körper aus.

Dieses Phänomen nannten sie Stress. Grundsätzlich soll die Stress - Reaktion also das Überleben in Gefahren sichern. Dieser Stoffwechselprozess in Stresssituationen ermöglicht uns ebenfalls körperliche Höchstleistungen zu vollbringen. Und schliesslich sagt es auch aus, dass wir unter etwas Druck viel leistungsfähiger sind als ohne.

Stress als Blocker

Nimmt der Stress jedoch zu, so dass man darunter zu leiden beginnt, werden Gesundheit und Leitungsfähigkeit arg eingeschränkt. Distress oder auch negativer Stress, verschwendet eine Menge Energie, macht krank und kann zum Auslöser für Suchtkrankheiten werden.

Häufige Erkrankungen sind Verlust der inneren Ruhe, Nervosität, Schlafstörungen, Depressivität oder auch Agressivität.

Doch wodurch wird Stress ausgelöst? Oftmals ist sich der Mensch nicht bewusst, wie oft er sich krankmachendem Stress aussetzt. Lärm beispielsweise ist ein aggressiver Stressor, führt zu Irritationen und Konzentrationsstörungen.

Eine schlechte oder unbefriedigende Organisation, die immer wieder für Überraschungen sorgt, ist ein äusserst unangenehmer Partner; zu hohe Ansprüche an sich selbst führen oft zu Unzufriedenheit, weil man nie den Ansprüchen standhält; ein überfüllter Terminkalender, der einen jeden Tag jagt und zum Sklaven werden lässt und das «Ja-Sager-Syndrom», das kein Nein kennt und den Menschen zum Opfer der Zeit macht.

«Mens sano in corpore sano»

In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist, lautet ein altes lateinisches Sprichwort. Ein gesunder, trainierter Körper wird bessere intellektuelle Leistungen hervorbringen. Aber nicht nur das: Die Belastungstoleranz wird erheblich erhöht.

Der Stress kann so besser kompensiert werden und es entsteht ein Ventil für die Anspannung. So lohnt es sich tatsächlich, von Zeit zu Zeit die Situation zu überdenken und eventuell Kurskorrekturen zu verfolgen.

Oftmals lässt sich der Mensch von der heutigen Informationsflut und den vielen Angeboten einfach mitreissen, wodurch das Wesentliche im Leben vergessen geht.

Fernsehen und Telefon fressen die Zeit weg und lassen keinen Raum mehr für Gespräche mit dem Partner oder Freunden; Diskussionen über grundlegende Probleme, wichtige Anliegen der Kinder. Die Zeit wird verschluckt und am Ende bleibt der Frust, doch nicht alles im Griff zu haben.

Der Entscheid

Natürlich muss niemand rauchen, übergewichtig sein, oder in einer Mobbingsituation verharren! Doch Korrekturen sollten nur langsam und sanft vorgenommen werden.

Nicht das ganze Leben auf einmal umkrempeln! Das wird nur zur Disharmonie führen und die Familie oder den Partner verrückt machen. Kleine Schritte erfordern weniger Energie, verlangen keine allzu harte Disziplin und die Belastung für die Familie ist viel geringer.

Tipps:

  1. Mindestens eine feste Ruhepause während der Arbeitszeit einlegen
    am besten immer zur selben Zeit

  2. Auch mal Arbeit delegieren können
    nicht alles selber machen, das pumpt einen auf die Dauer aus und hilft niemandem

  3. Ein Wochenende im Monat nichts planen
    Auftanken muss auch organisiert werden

  4. Nein sagen
    ein Nein ist keine Schande, dazu stehen ist noch besser

  5. Ich will jetzt nicht gestört werden!
    sich klar ausdrücken

  6. Selber organisieren
    niemals den persönlichen Terminkalender jemand anderem überlassen

  7. Den Telefonstecker auch mal herausziehen und das Handy abstellen-
    niemand verliert an Attraktivität, wenn er nicht erreichbar ist. Im Gegenteil!

  8. Die Einsicht erlangen, nicht immer auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen zu müssen
    auch mal ein Fest auslassen, Ruhepausen sind meist ergiebiger

  9. Auch mal bewusst etwas ganz langsam angehen
    nicht alles immer nur schnell schnell erledigen, bewusst langsam werden, ist eine gute Pausenübung

Eine interessante Kurskorrektur bietet auch die Bibel. Wir haben die Wahl. Gott überlässt uns die Entscheidung. Falls wir ja zu ihm sagen, übernimmt er die Navigation und führt uns mit seinem Kompass.

So berichtet David in Psalm 55,17 von seiner schlimmsten Stresssituation:
«Meine Sorgen lassen mir keine Ruhe mehr, stöhnend irre ich umher und höre, wie die Feinde mich anpöbeln. Sie bedrängen mich und wollen mir schaden, voller Hass feinden sie mich an. Mein Herz krampft sich zusammen, Todesangst überfällt mich, Furcht und Zittern haben mich erfasst, und vor Schrecken bin ich gelähmt.»

Und später folgt der Psalm 139.5 auch ebenfalls von David:

«Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir»

Und Jesus bestätigt uns das Angebot:
«Merkst du es denn nicht? Noch stehe ich vor deiner Tür und klopfe an. Wer jetzt auf mein Stimme hört und mir die Tür öffnet, bei dem werde ich einkehren. Gemeinsam werden wir das Festmahl essen.»

Eben! Nur kein Stress!

Buch zum Thema:
Uwe Simon: Baustelle Stress. Den alltäglichen Ballast bewältigen

Datum: 26.10.2012
Autor: Iris Muhl
Quelle: Jesus.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service