Acht Mal mehr als vermutet

Pflanzen säubern Stadtluft

Forscher um Thomas Pugh von der «American Chemical Society» konnten nachweisen, dass Grünpflanzen die Umweltbelastung in Städten acht Mal stärker reduzieren kann als bisher angenommen.
Je grüner die Stadt, desto gesünder die Umwelt

Vom Philosophen Paracelsus stammt das Zitat: «Gott hat für jede Krankheit eine Pflanze wachsen lassen.» Nun scheint es so, dass auch bei Luftverschmutzung – die einem krank machen kann – Pflanzen als Filter für die Gesundheit wirken.

Die Luftverschmutzung in den Städten gehört zu den grossen Sorgen der Umweltmediziner. Die Forscher haben zwei sehr problematische Substanzen unter die Lupe genommen. Bäume, Sträucher und Gräser konnten die Stickoxide um 40 Prozent und mikroskopische Partikel-Masse um 60 Prozent reduzieren. Im Gesamten konnten die Pflanzen die Schadstoffbelastung um nur fünf Prozent senken. Dennoch sei das Grund genug, die Städte vermehrt zu begrünen, schreiben die Autoren.

Wie sage ich es den Leuten?

«Schmutzige Luft ist als stiller Killer gefährlicher als die Grippe». Das grosse Problem der Luftverschmutzung sei, dass viele Menschen tagtäglich und ein Leben lang damit konfrontiert seien. In der Öffentlichkeit fehle es am Bewusstsein für die Gefahr, die davon ausgehe.

Auch der Umweltmediziner Hanns Moshammer vom Institut für Umwelthygiene der Universität bestätigte, dass es sehr schwer sei die Risiken zu kommunizieren. «Es geht nicht darum, Panik zu erzeugen, sondern aufzuklären.»

Distanz entscheidend

Je näher die Distanz zur Strasse, desto grösser ist das Risiko krank zu werden. «Das könnte man als Faustregel aufstellen», meinte Nino Künzli, Ordinarius für Sozial- und Präventivmedizin an der Universität in Wien. Besonders gefährlich seien die in den europäischen Städten existierenden Strassenschluchten.

Die Luftverschmutzung im Verkehr fordert jährlich mindestens doppelt so viele Menschenleben wie Verkehrsunfälle. Zu diesem Schluss kamen US-Forscher vom Massachusetts Institute of Technology. Laut diesen Schätzungen sterben jährlich mindestens 5000 Briten rund zehn Jahre vor ihrer natürlichen Lebenserwartung in Folge von Auto-Abgasen. Verkehrsunfälle fordern vergleichsweise 1850 Todesfälle jährlich.

Datum: 25.07.2012
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet / pte

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