Schritt vorwärts

Forscher eröffnen neue Wege für Schlaganfall-Therapie

Wissenschaftler entdeckten ein weiteres Puzzleteil in der Erforschung der Schlaganfall-Therapie. Ihre neuen Erkenntnisse widerlegen bisherige Annahmen.
Patient im Bett

Der Schlaganfall ist weltweit die dritthäufigste Todesursache und der meistverbreitete Grund für Behinderungen im Alter. In der Schweiz sind jährlich etwa 15'000 Menschen davon betroffen. Auch wenn die Wissenschaft schon viele Erkenntnisse über die Ursachen des Schlaganfalls gewann, bleiben noch immer unzählige Fragen offen. Forscher der Universität Münster eröffnen nun aber neue Ansätze für die Behandlung und präsentieren Ergebnisse, die frühere Vermutungen widerlegen.

Bislang ging man davon aus, dass nach einem Schlaganfall schädliche Immunzellen in das Gehirn einwandern und dort Nervenzellen zerstören. In dem Projekt haben Wissenschaftler jetzt jedoch nachgewiesen, dass diese Zellen bereits in den Blutgefässen des Gehirns steckenbleiben, bevor sie die Nervenzellen erreichen. Selbst wenn also durch rasche medizinische Versorgung die Blutversorgung im betroffenen Gefäss wiederhergestellt wird, sterben den Angaben zufolge in den Tagen nach dem Schlaganfall weitere Nervenzellen im Gehirn ab. Alle Therapieansätze, die das Auswandern dieser Zellen in das Gehirn blockieren sollten, seien in klinischen Studien zur Behandlung des Schlaganfalls erfolglos geblieben. Warum das so ist, könnten die Forscher somit erklären.

Dank Tomaten sinkt das Risiko

Im Herbst 2012 sorgte bereits eine Studie für Aufsehen: Die Finnen fanden heraus, dass der Verzehr von Tomaten das Risiko eines Schlaganfalls deutlich senkt. Entscheidend sei dabei das in den Tomaten enthaltene Lycopin. Für ihre in der US-Fachzeitschrift «Neurology» veröffentlichte Studie untersuchten Wissenschaftler einer ostfinnischen Universität mehr als 1000 Männer im Alter zwischen 46 und 65 Jahren über zwölf Jahre hinweg. Dabei entdeckten sie, dass die Patienten mit dem höchsten Lycopin-Gehalt im Blut ein um 55 Prozent niedrigeres Schlaganfallrisiko hatten als diejenigen mit dem niedrigsten Lycopin-Level.

Datum: 04.01.2013
Autor: Tobias Müller
Quelle: Livenet / epd

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